Geschichte der Sammlung

 

Die Basis des Projektes ist eine Inschriftensammlung, deren Grundstein am Ende des 19. Jahrhunderts von Rudolf von Scala (1860-1919) gelegt wurde. Der erste Inhaber des Lehrstuhls für Alte Geschichte in Innsbruck erwarb im Zuge mehrerer Romreisen zahlreiche Inschriften auf dem Kunstmarkt, 73 Inschriften machen sie heute zur größten Sammlung stadtrömischer Inschriften in Österreich.

In Rom war Rudolf v. Scala häufig zu Gast bei Otto von Bülow, dem preußischen Abgesandten im Vatikan in Rom. Dort lernte er auch seine Frau, Maria von Bülow, kennen, die er nach seiner Ernennung zum Ordinarius in Innsbruck im Jahre 1898 heiratete. Nach seinem Tod 1919 vermachte er die Inschriften dem Institut.

Besonderheiten

Die Sammlung ist in ihrem Umfang einzigartig und von entsprechender Bedeutung für die Fachwelt. Eine der Besonderheiten der Sammlung ist ein Bruchstück einer bisher unbekannten Liste von Konsuln der römischen Republik aus der Zeit von 139-127 v. Chr. Das Fragment war möglicherweise Teil einer Liste, die den Beamten als Kalender zur zeitlichen Orientierung diente. Der überwiegende Anteil der Sammlung sind Grabinschriften für Ehepartner/innen, Familienangehörige und Soldaten sowie einige Ehren- und Weiheinschriften.

Stationen der Sammlung

Die Sammlung durchwanderte im Verlauf Ihrer gut 100-jährgen Geschichte in Innsbruck bedingt durch die räumliche Situation mehrere Standorte. Zunächst waren sie am ehemaligen Institutsstandort im Gebäude der Hauptuniversität Innsbruck ausgestellt. Nach der Übersiedlung des Instituts in den an die Hauptuniversität angegliederten neuen Campus Innrain im Jahre 1981 bot sich keine geeignete Aufstellungsmöglichkeit mehr, sodass die Inschriften in einem Depot verwahrt werden mussten. In den 1990er Jahren wurden sie nach einer Restaurierung in der Restaurierungswerkstätte des damaligen Instituts für Klassische Archäologie in der Tempelstraße aufgestellt.

Mit der Übersiedlung mehrerer Institute und Fachbereiche in das neue Zentrum für Alte Kulturen am Langen Weg sind sie seit März 2009 im neu eingerichteten Raum der Schrift untergebracht und auf Anfrage einem interessierten Publikum zugänglich.

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