... zum Bau der Uni­ver­sitäts­aula bean­tragt ...

Die Universität hatte berechtigte Wünsche zur repräsentativen Selbstdarstellung. Also stellte sie Anträge an die zuständige Finanzabteilung, es gab Sitzungen, Urgierungen, einen Plan B. Doch gut Ding will eben Weile haben ...
Symbolbild Infrastruktur
Bild: Symbolbild Infrastruktur. Montage (von links): Maria-Theresianische astronomischen Standuhr am IQOQI, Drogensammlung „Dittrichiana“ am Institut für Pharmazie. (Credit: IQOQI/M. R. Knabl, Andreas Friedle)

UAI, Tagebuch Theologische Fakultät, Bd. I. Eintrag v. 18. Dezember 1688. Üb. v. Lav Subaric.

UAI, Tagebuch Theologische Fakultät, Bd. I. Eintrag v. 18. Dezember 1688. Üb. v. Lav Subaric.

Übersetzung:

Quartalssitzung, bei der unter anderem vorgeschlagen wurde, ob man über das hinaus, was schon im vorigen Jahr zum Bau der Universitätsaula beantragt worden war, bei der hohen Kammer ein weiteres Ansuchen stellen sollte, um entweder die Universitätsaula zu errichten, oder wenigstens die Wandteppiche zu kaufen. Die Kammer hatte bekannt gegeben, dass dazu genug Geld in der Universitätskasse vorhanden ist. Durch Mehrheit wurde beschlossen, dass man die Errichtung der Aula urgieren soll oder, sollte das nicht zu erreichen sein, wenigstens die Anfertigung der Wandteppiche. Bis heute wurde keines von beiden erreicht.

UAI, Tagebuch Theologische Fakultät, Bd. I. Eintrag v. 18. Dezember 1688. Üb. v. Lav Subaric.

  

Der Aufbau der Universität zog sich über Jahre hin. 1669 hatte Kaiser Leopold den Haller Salzaufschlag zur Finanzierung einer Universität in Innsbruck genehmigt. Die kaiserliche und die päpstliche Bestätigung trafen erst 1677 ein. Noch fehlten aber die Privilegien, also die speziellen Rechte, die der Kaiser dieser Korporation verlieh und die Statuten, die ihre Organisation bestimmten. Beide Dokumente wurden erst im Januar 1686 verlesen. Die Universität hatte, was zu dieser Zeit noch nicht selbstverständlich war, schon eigene Hörsäle, ab 1672 im Haus zwischen der Pfarrgasse und dem Reithaus, das in den folgenden Jahren für die Bedürfnisse der Universität adaptiert wurde. Allerdings fehlte noch die Aula, der Repräsentativraum für feierliche Anlässe, v.a. für die Disputationen. Man musste sich mit der Stuba Academica behelfen. Diese wurde ein Jahr nach diesem Eintrag, beim Erdbeben im Dezember 1689, stark in Mitleidenschaft gezogen. Da sie außerdem relativ klein war, wurde als angemessener Rahmen für Feierlichkeiten 1689 die Ausschmückung des größeren Hörsaales der Logik mit Tapeten genehmigt. 1693 wurde schließlich die Aula academica gebaut, in welcher schon im August desselben Jahres eine theologische Disputation stattfand.

(Margret Friedrich)

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