Karten
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6.9.1944: Skizze des amerikanischen Finanzministers Henry Morgenthau
Deutschland ein Ackerland, die Industrie an Rhein und Ruhr zerstört, das Gebiet bis zum Nord-Ostseekanal eine internationale Zone, das Land in zwei seperate Staaten geteilt, das Saargebiet bei Frankreich. Der "Morgenthau-Plan" wird zwar anfangs von Roosevelt favorisiert, aber schon bald wieder fallengelassen; er ist zu keinem Zeitpunkt offizielle amerikanische Politik geworden.
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5.1.1945: "Rhenania". Karte des britischen Chiefs of Staff Committee, Joint Planning Staff (noch ohne französische Besatzungszone).
Ab Herbst 1944 fordern die Franzosen eine Sonderregelungfür das Gebiet Rheinland-Westfalen. Die britischen Militärs sprechen als erste von "Rhenania" (Provinz Westfalen, ohne Minden; Rheinprovinz Saarland); wie der Planungsstab für Wirtschaft und Industrie (EIPS) schließen sie die Abtrennung dieses Gebietes von Deutschland nicht aus.
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12.2.1945: "Le Problème Rhéno-Westphalien". Karte des Quai d´Orsay
Karte des Quai d´Orsay als Anhang zum geheimen Memorandum, in dem Frankreich für sich "das gesamte linke Rheinufer und so viel Gebiet wie möglich auf dem rechten Rheinufer" verlangt (gelbe Fläche); das grün gezeichnete Gebiet sollen Briten und Holländer übernehmen, das Ruhrgebiet (lila) soll als "international Zone" zu einem neuartigen Gebilde internationalen Rechts, genannt "Ruhrterritorium", gemacht werden.
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9.7.1945: "Rhenania". Im Foreign Office ergänzte Karte des britischen Chiefs of Staff Committee, Joint Planning Staff
Jetzt sind u.a. die französischen Zonengrenzen eingezeichnet. Im Vorfeld der Außenministerkonferenz in London wird im Foreign Office erneut über das Thema Rhein-Ruhr beraten; am 14. September fordert der französische Außenminister Georges Bidault offiziell die Abtrennung des Rheinlandes und Westfalens - einschließlich des Ruhrgebietes - von Deutschland. Zwei Tage später befürwortet sein britischer Kollege Ernset Bevin die Errichtung eines unabhängigen Weststaates "Rhenania"
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11.3.1946: "Map to illustrate French proposals for the Ruhr and Rhineland". Karte des Foreign Office
Karte des Foreign Office, die als "Map 2" dem Memorandum von Ernest Bevin für das "Committee on German Industry" beilag. Das stark umrandete "Ruhrterritorium" hatten die Franzosen in einer Karte eingezeichnet, die Teil eines Memorandums war, das sie den Briten am 22.10.1945 übergeben hatten. Die Erweiterung bis zur holländischen Grenze hatte erstmals Unterstaatssekretär Sir Oliver Harvey im Februar 1946 vorgeschlagen - mit der Überlegung, das gesamte Gebiet von Deutschland abzutrennen.
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11.3.1946: "Germany and Austria. Zones of Occupation". Karte des Foreign Office
Karte des Foreign Office, die als "Map 1" dem Memorandum von Ernest Bevin für das "Committee on German Industry" beilag.
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4.4.1946: "Proposals for the Ruhr and Rhineland". Karte des britischen Chiefs of Staff Committee, Joint Planning Staff
Karte des britischen Chiefs of Staff Committee, Joint Planning Staff, für das Memorandum der Stabschefs vom 5.4.1946, in dem diese die Abtrennung des Ruhrgebieted als "nicht akzeptabel" ablehnen. Sie befürchten, daß damit Deutschland in die Arme Rußlands getrieben wird; für sie ist Rußland der nächste Gegner und eine sehr viel größere Gefahr als ein wiedererstarktes Deutschland.
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27.5.1946: "The Future of the Ruhr". Siedlungsverband - Ruhrkohlenbezirk und Frankreichs Ruhrpläne (2)
Die zweite Karte zeigt, daß es mit dem Siedlungsverband schon einmal eine Sonderregelung innerhalb einer bestehenden Verwaltungseinheit gegeben hat; sie zeigt aber auch, daß das "Kontrollgebiet" über Provinzgrenzen hinweggehen kann, d.h. der Zusammenschluß der Provinzen Nordrhein und Westfalen aus diesem Grund nicht zwingend notwendig ist. Kurt Schumacher plädiert in diesem Sinne für zwei Länder.
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27.5.1946: "The Future of the Ruhr". Siedlungsverband - Ruhrkohlenbezirk und Frankreichs Ruhrpläne
Zwei Karten der Control Commission for Germany, British Element (Berlin). Im Original waren beide Karten im gleichen Maßstab angefertigt, die zweite Karte war auf durchsichtiger Folie gezeichnet und über die erste gelegt. Die erste Karte zeigt, daß in dem "großen" Land die katholische Bevölkerung eindeutig in der Mehrheit ist (ein Argument, daß von der Kontrollkommission in London nicht erwähnt wird) - und damit auch die "Katholisch-christliche Partei", d.h. die CDU, wie Deutschlandminister John Hynd befürchtet.
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19.6.1946: Zwei Länder an Rhein und Ruhr
Vorstellung von Deutschlandminister John Hynd; Skizze von Patrick Dean. Hynd ist von den Argumenten von General Robertson für den Zusammenschluß der Provinz Nordrhein und Westfalen nicht überzeugt; er befürchtet - ganz im Sinne Kurt Schumachers - eine Mehrheit der CDU in diesem Land und in der Folge eine reaktionäre Politik und das frühe Ende der Sozialisierung. Er schlägt daher die Bildung von zwei Ländern vor: eines aus der Nordrheinprovinz, ergänz um Gebiete bis einschließlich Bochum und Dortmund, das andere aus der Provinz Westfalen. Am 21.6.1946 fällt die knappe Entscheidung gegen ihn: es wird nur *ein* Land geben - Nordrhein-Westfalen.
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Mai 1945: "Le Problème Rhéno-Westphalien". Karte des Foreign Office
Ende April 1945 gelangen die ersten Seiten des geheimen französischen Memorandums vom 12. Februar in die Hände der Briten - allerdings ohne die (Original)Karte. Man fertigt eine eigene Karte an, die jedoch mehrere Fehler enthält.
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19.3.1945: "German divided into 3 to 5 States". Karte des Foreign Office.
In Jalta (4.-11.2.1945) hat Stalin das Thema "Zerstückelung Deutschlands" angesprochen; ein "Zerstückelungsausschuß" soll in der Folgezeit das Problem klären; die Planungen gehen weiter. Am 19. März schlägt der britische Außenminister Anthony Eden dem Kriegskabinett eine mögliche Zerstückelung Deutschlands in fünf, vier oder drei unabhängige Staaten vor. Wenige Tage später beenden die Sowjets von sich aus die Diskussion über dieses Thema.