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Dies Academicus 2012: „Der neue Atheismus“

Autor:Niewiadomski Jozef
Veröffentlichung:
Kategoriefak
Abstrakt:
Publiziert in:
Datum:2012-05-25

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

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Hinweis: Lesen Sie auch die anderen Beiträge zum Dies Academicus 2012:

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Mehr als 250 Personen nahmen am diesjährigen „Dies academicus“ am 26. April 2012 teil. Wie schon in den letzten Jahren wurde der Tag gemeinsam mit der Diözese Innsbruck veranstaltet, die den Tag als „Diözesantag“ zum Fest des Diözesanpatrons Petrus Canisius feierte. Das besonders brisante Thema des „neuen Atheismus“ wurde sowohl von der Fakultät als auch von der Diözese vorgeschlagen. Die Vorbereitungsgruppe war sich schnell einig, dass wir uns an diesem Tag mit einem „bekennenden Vertreter“ dieser medial stark gepuschten Strömung auseinander setzen wollen. Mit Franz Josef Wetz konnten wir einen ehrlichen Diskussionspartner gewinnen. Er überraschte mit seiner Einschätzung der Strömung: neu am „Neuen Atheismus“ sei dessen mediale Präsenz, nicht aber die Problematik. Diese sei doch mit derselben inhaltlichen Brisanz schon im 19. Jahrhundert gegeben. Was man am „neuen Atheismus“ höchstens vermissen kann, ist der „existentielle Ernst“ bei den meisten Autoren.

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Wir dokumentieren den Tag in unserem Leseraum, indem wir die Hauptbeiträge der Referenten, die im Plenum referiert haben veröffentlichten. Mit dem Referat von Franz Josef Wetz, den der Autor mit dem Titel: „Wahrhaftigkeit. Die Selbstbedrohung des Glaubens“ überschrieb, setzten sich die Kollegen aus unserer Fakultät auseinander. Dankenswerterweise überließ uns Koll. Wetz nicht nur seinen Text zur Veröffentlichung im Leseraum, sondern schickte diesen bereits im Voraus, damit Kollegen Löffler, Jäger und Siebenrock ihre Antworten auf seine Analysen vorbereiten können. Die Dokumentation beschließt der Beitrag von Franz Kronreif. Mit diesem Beitrag und der darauf anschließenden Diskussion schloss auch die Auseinandersetzung an diesem Tag. Der Mitglied der „Fokolar-Bewegung“ schildert seine Erfahrungen im Dialog mit „Atheisten“ und gibt damit Einblick in eine Kultur der Auseinandersetzung von der wir viel zu wenig in unseren religionspolitischen Debatten wissen.

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Ergänzend zu den Auseinandersetzungen im Plenum hat es mehrere Workshops zu unterschiedlichen Aspekten der „Einsprüche gegen die Religion“ gegeben. Folgende Arbeitskreise wurden durchgeführt: Willibald Sandler: Go(o)d Violence? Gewalthaltige Texte in der Bibel und wie sie zu verstehen sind; Nikolaus Wandinger, Christoph Amor: Sprachlos vor dem Leid - Sprachlos im Leid - Aufschrei aus dem Leid. Systematische und biblisch-existentielle Zugänge zur Theodizee; Georg Gasser, Lukas Kraus: Wandeln in finsterer Schlucht. Bleibt menschliches Leid unverständlich? Auseinandersetzung aus philosophischer Perspektive; Christoph Jäger: Gottes Plan oder Gotteswahn? Die Religionskritik von Richard Dawkins; Josef Quitterer: Ist der Gottesglaube eine nützliche Illusion? kognitionswissenschaftliche Erklärungen religiöser Überzeugungen; Roman Siebenrock: Nichts Genaues weiß man nicht. Norbert Hoersters Option für eine atheistische Position aus Mangel an überzeugenden Argumenten auf dem Prüfstand; Wolfgang Palaver gem. mit dem Landtagsabgeordneten Gebi Mair: Einspruch gegen die Religion im Namen der Politik/der Zivilgesellschaft; Matthias Scharer, Elke Langhammer:“Wo bitte geht’s zu Gott?, fragte das kleine Ferkel“ – Kritische Auseinandersetzung mit einem „atheistischen“ Kinderbuch. Der Tag endete mit einer Eucharistiefeier im Dom mit dem Diözesanbischof Dr. Manfred Scheuer, der auch die Predigt hielt. Vorbereitet wurde der Tag von einer Gruppe von Kollegen aus der Fakultät und der Diözese: Edmund Ruggaldier, Josef Quitterer, Bruno Niederbacher, Wolfgang Palaver, Roman Siebenrock, Matthias Scharer, Nikolaus Wandiger, Christoph Amor und Josef Stock. Ihnen und allen, die mitgearbeitet, mitgestaltet und mitgestritten haben sei herzlich gedankt. Und das Fazit?

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„Sind die Fronten zwischen Gläubigen und Atheisten unüberbrückbar?“ Mit dieser Frage endete der Einladungstext zum „Dies“ und zum „Diözesantag“.  Der Tag trug zur Überprüfung der intellektuellen Redlichkeit und auch zur Stärkung unserer Hoffnung. Trotz allem Anschein, trotz all der Erscheinungsformen des destruktiven, aggressiv geladenen Atheimsu auf der einen Seite und des militanten, die Andersgläubigen und die andersdenkenden Menschen bekämpfenden Christentums auf der anderen Seite, eine Begegnung und das Gespräch möglich sind. Bei all den theoretischen Argumenten darf man den existentiellen Ernst der Auseinandersetzung um die Frage, ob die Liebe, oder aber der Zynismus und der Hass das letzte Wort haben, gerade in der Auseinandersetzung um den Atheismus nicht vergessen. Darauf macht ja der Witz aufmerksam: „Papa, warum ist die Kirche nicht so gut wie der liebe Herrgott?“ fragt das Kind seinen Vater in einem tiefgründigen modernen Witz. Die Antwort: „Weil die Kirche existiert!“

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