Präsentation des Forschungsprojektes:

„Grenzgänge. Sieben „Tiroler“ Orte des Durch- und Übergangs  in zeithistorischer und volkskundlicher Sicht“

 

Montag, 23. Juni 2008, 18 Uhr
Sala Rosa, Region Trentino-Alto Adige/Südtirol
Gazzolettistr., 2, Trient

 

Aus kulturwissenschaftlicher Perspektive bezieht sich die Frage nach der/den ‚Tiroler Identität(en)‘ im Zeitalter der Globalisierung auf die kulturellen Instanzen, Modelle, Handlungen und Techniken, die – angesichts fortschreitender Mobilität, Vernetzung und Entgrenzung – zur Vermittlung von Regionalität und Ortsbezogenheit beitragen. Das von HistorikerInnen und EthnologInnen der Universitäten Innsbruck und Trient, der Arbeitsgruppe Geschichte und Region/Storia e regione, der Fondazione del Museo storico del Trentino und dem Südtiroler Landesarchiv konzipierte Forschungsprojekt geht davon aus, dass ‚Tiroler Identität(en)‘ nicht ohne Rücksicht auf die kulturelle Bedeutung des Transits betrachtet werden können. Das Forschungsprojekt „Grenzgänge. Sieben ‚Tiroler‘ Orte des Durch- und Übergangs in zeithistorischer und volkskundlicher Sicht“ wird am 23. Juni um 18 Uhr am Sitz der Region Trentino-Alto Adige/Südtirol in der Gazzolettistr. 2 in Trient vorgestellt.

 

Das mehrjährige Forschungsprojekt wird 2010 mit einer Publikation in beiden Landessprachen und zahlreichen Abbildungen abgeschlossen werden. Ziel des Forschungsprojektes ist es, den Prozess der Begrenzung und Entgrenzung  aus einer zweifachen Perspektive zu untersuchen: historisch und anthropologisch. Während für die Zeithistoriker die in geschichtlichen Quellen verschiedenster Provenienz dokumentierte und im Gedächtnis der Zeitzeugen verankerte Wahrnehmung von Staatsgrenzen, Zusammen- und Zugehörigkeitsbewusstsein wichtig ist, werden die Volkskundler zentralen Aspekten moderner Kultur und Zivilisation, an und um Staatsgrenzen, in und um Tunnelbauten in verdichteter Form nachspüren: durch Dokumentation und Reflexion über die Art und Weise der physischen Grenz- und Durchgangsinszenierung, durch Interviews, teilnehmende Beobachtungen und Sammlung alltäglicher Kulturäußerungen im Grenz- und Einzugsgebiet.

 

Sieben Grenzorte wurden ausgewählt: vier Orte an Staatsgrenzen (aufgelöst oder neu geschaffen), Ala, Brenner, Reschen, Arnbach-Winnebach, zwei Staats- oder Landesgrenzen umgehende Tunnelbauten, Febertauern, Proveis und eine symbolische Grenze, Salurn.

 

Nach den Grußworten von Vertretern der unterstützenden Institutionen wird bei der Vorstellung des Projektes am Montag, den 23. Juni Alessandro Pastore, Professor an der Universität Verona und seit 2003 Koordinator der nationalen Forschungsprojektes PRIN “Frontiere” über den Forschungsstand zur Geschichte der Grenzen im alpinen Raum sprechen. Die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates des „Grenzgänge”-Projektes Andrea Di Michele, Emanuela Renzetti und Ingo Schneider werden anschließend Forschungsfragen und -perspektiven aus regionaler Sicht präsentieren.

Das Projekt wird finanziell von der Region Trentino-Alto Adige/Südtirol, von der Automomen Provinz Bozen, der Autonomen Provinz Trient und der Stiftung Südtiroler Sparkasse unterstützt.

 

Eine detaillierte Projektbeschreibung finden Sie hier!

 

 

Rückfragehinweis:

Valentina Bergonzi,
Fondazione Museo storico del Trentino

Tel. +39 347 9767336
Email:
 vbergonzi@museostorico.it