Auftakt zum Jahr der Sprachen in Innsbruck

Am Mittwoch hat Rektor Univ.Prof. Hans Moser das Europäische Jahr der Sprachen an der Universität Innsbruck eröffnet. In den kommenden Monaten wird die Universität und die Stadt Innsbruck Ort zahlreicher Veranstaltungen zur Förderung des Bewusstseins für die sprachliche und kulturelle Vielfalt Europas sein. Zum Auftakt referierte Univ.Prof. Helga Trenkwalder in der Aula der Universität über die Geschichte des Turmes von Babel.

Das von der Europäischen Union und dem Europarat initiierte "Europäische Jahr der Sprachen" biete der Universität Innsbruck eine großartige Gelegenheit der Gesellschaft zu zeigen, wie reich und vielfältig das Angebot der Universität ist, sagte Rektor Moser anlässlich der Eröffnung in der Aula der Universität. Insbesondere die geisteswissenschaftliche Fakultät werde diese Gelegenheit aufgreifen, den Menschen den konkreten Nutzen ihrer Fächer näher zu bringen.

Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe referierte Frau Prof. Helga Trenkwalder vom Institut für Alte Geschichte und Sprachen und Kulturen des Alten Orients über die Geschichte des Turmes von Babel, um dessen Errichtung sich Legenden der Sprachverwirrung ranken. Frau Trenkwalder ist seit über zwanzig Jahren mit Ausgrabungsarbeiten im irakischen Borsipa betraut. Dort stehen heute noch Überreste eines Stufenturmes, der dem legendären und inzwischen fast gänzlich verschwundenen Turm von Babel sehr ähnlich ist. Die dort gefundenen Keilschrifttafeln zeigen, dass es während dessen Baus keineswegs zu Sprachverwirrungen gekommen ist und dass dieser biblische Mythos vielmehr auf volksetymologische Erklärungsversuche des Namen Babel zurückgeführt werden muss.

In den nächsten Monaten werden an und um die Universität Innsbruck zahlreiche Veranstaltungen stattfinden, in denen die sprachliche Vielfalt im Zentrum steht. Den Höhepunkt wird die Aktionswoche Anfang Mai bilden, die von 8. bis 10. Juni mit der "Innsbrucker Sprachenmeile" enden soll. Von Minisprachkursen, über Konzerte und kulinarische Spezialitäten bis zum "Fest der Toleranz" vor dem Goldenen Dachl mit den Vertretern der konsularischen Vertretungen wird der Bogen der dargebotenen Unterhaltungen reichen.