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LEO3e: Innsbrucks Supercomputer erweitert

Am Montag hat die Universität Innsbruck das Rechnersystem LEO3e in den regulären Betrieb übernommen. Dieser Rechen-Cluster erweitert den seit drei Jahren betriebenen Supercomputer LEO3, dessen Leistungsfähigkeit damit noch einmal verdoppelt wird.


Supercomputer sind heute aus der Wissenschaft nicht mehr wegzudenken. Sie ermöglichen zum Beispiel die Simulation der Tragfähigkeit alter Gebäude oder der Eigenschaften neuer Materialien. Mit den Hochleistungsrechnern lassen sich aber auch archäologische Funde am Computer rekonstruieren und grafisch darstellen oder das dynamische Verhalten von Proteine simulieren. Rund 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Innsbruck nutzen Großrechenanlagen in ihrer Forschung. Mit der Übergabe des Rechnersystems LEO3e in den regulären Betrieb kann der ZID (Zentraler Informatikdienst) deren Anforderungen in Zukunft noch besser erfüllen. Der Rechner-Cluster ist als Erweiterung des bestehenden Systems LEO3 konzipiert und ersetzt den vor kurzem abgeschalteten LEO2-Cluster.

Alexander Ostermann, Leiter des Forschungsschwerpunkt Scientific Computing an der Universität Innsbruck: „Solche Anlagen sind die Voraussetzung, um auch auf noch größeren Supercomputern wie dem Vienna Scientific Cluster oder europäischen Großrechnern arbeiten zu können. Denn die Programme zur Lösung der wissenschaftlichen Fragen müssen ihre Effizienz auf einem Computersystem nachweisen, um auf noch größere Systeme zugelassen zu werden.“ Bereits im Probebetrieb seit dem Sommer war der neue Rechner-Cluster zu 90 Prozent ausgelastet. „Die Ausstattung mit adäquater Rechnerleistung ist ein wichtiger Faktor, um international konkurrenzfähig zu bleiben“, betont Forschungsvizerektorin Sabine Schindler. „Wir helfen damit auch mit, den Forschungsstandort Innsbruck zu sichern.“

Enorme Rechenleistung

Die Erweiterung des Supercomputers LEO3 um 900 CPU-Kerne der neuesten Prozessorgeneration und 3.800 GB Hauptspeicher bedeutet eine Verdoppelung der Leistungsfähigkeit gegenüber der bisherigen Kapazität. „Man könnte die Leistung dieses Systems mit rund 500 modernen PCs vergleichen“, sagt Michael Fink vom High-Performance-Computing-Team des ZID. „Aber das ist zu kurz gegriffen, denn die einzelnen Komponenten von LEO3e sind durch ein Hochleistungs-Koppelnetz zusammengeschaltet. Erst diese enge Verbindung ermöglicht das Rechnen großer Aufgaben über Systemgrenzen hinweg.“

Wesentlich für die Nutzbarkeit ist ein breites Spektrum an Software. Fünf Spezialisten kümmern sich um die Planung und den Betrieb des Systems, um die Software und die Beratung der Anwenderinnen und Anwender. Diese kommen aus den klassischen rechenintensiven Forschungsgebieten wie den Natur- und Ingenieurwissenschaften, aber auch aus den Wirtschafts- und Geisteswissenschaften. In immer mehr Forschungsgebieten wächst Interesse an Rechenleistungen, die die Möglichkeiten von Einzelrechner übersteigen.