Workshop: DIS (Dokumentations- und Informationsservice) / DISMARC (Discovering Music Archives)

Zeit:Dienstag, 18. September, 14:00 - 17:30
Ort:Universität Graz, RESOWI-Gebäude, Bauteil B, Hörsaal 15.01
Kosten:Kostenfrei für DIS-Partner und ÖGDI-Mitglieder
€ 17,- für Mitglieder der VÖB und ausländischer Fachvereinigungen sowie für Studierende

€ 25,- für Nicht-Mitglieder
Anmeldung:Gerne können Sie noch an diesem Workshop teilnehmen. Bitte melden Sie sich direkt am Tagungsbüro an und entrichten Sie dort den Workshop-Beitrag.
 
Programm:
Block 1: Metadatensysteme und ihre praktische Anwendung
Anwendungsbeispiel: DISMARC (Discovering Music Archives)

Referentin: Mag.Gerda Koch (Steinbeis Innovationstransferzentrum für Informationsmanagement und Kulturerbe-Informatik (IMCHI))

Metadatensysteme
In Verbundportalen werden die Katalogdaten unterschiedlicher Organisationen über ein zentrales Suchsystem auffindbar. Diese Katalogdaten beschreiben verschiedene Objekttypen (Bücher, Filme, Bilder, Gegenstände, Veranstaltungen, Sammlungen etc.) und sind mit unterschiedlichen Katalogisierungssystemen erfasst worden. Einer zentralen Suche in den Daten muss daher ein Abgleich auf einen gemeinsamen Standard vorangehen. Die Veranstaltung gibt eine Einführung in die Aufgabenstellungen des Metadatenabgleichs und der Konkordanzentwicklung für heterogene Dokumentationssysteme. Die Teilnehmer erhalten einen Überblick zu den internationalen Standards (Beispielsweise Dublin Core Qualified) und deren Anwendung und Vorteile bei regionalen und internationalen Kooperationsvorhaben.

DISMARC (Discovering Music Archives)
Durch Mapping von Datenbanken werden die Kataloge zahlreicher schwer zugänglicher europäischer Musikarchive erstmals im DISMARC-Portal gleichzeitig und in vielen Sprachen recherchierbar. Mit open source basierter Technologie wollen Content Provider aus Rundfunk, Museen und Hochschulen branchenübergreifend zum Entdecken und Nutzen ihrer Audio-Schätze einladen. Ergänzt durch translinguale Volltext-Hilfen, Rechte-Management- und Lizensierungstemplates sowie einen Dublin-Core-kompatiblen Datenfelder-Standard verzichtet DISMARC weitgehend auf Thesauri und belässt die Archive in ihren vorhandenen Routinen. Zum Projektumfang gehören eigene Musikforschungsprojekte, die Kooperation mit einem Produzenten für edukative Software, innovative Universitätscuriccula und spezielle Hörfunkserien. Die 10 Partner aus 6 Staaten stehen auch für weitreichende Netzwerke. So verspricht DISMARC eine nachhaltige Veränderung der Musikarchiv-Landschaft in Europa.

Block 2: Die DIS-Datenplattform für kulturelles und wissenschaftliches Erbe.
Referenten/-innen: HR Dr.Sigrid Reinitzer (UB Graz), Mag.Gerda Koch (Steinbeis Innovationstransferzentrum für Informationsmanagement und Kulturerbe-Informatik (IMCHI), Dr.Heinrich Klingenberg (Amt der Steiermärkischen Landesregierung)

Die fragmentierten Informationsangebote von immer mehr Anbietern im Internet machen das Auffinden von relevanter Information zunehmend schwieriger. Dabei ist auch weiterhin mit einem exponentiellen Anwachsen des Informationsangebots zu rechnen, zumal auf EU-Ebene (7. RTD-Rahmenprogramm) und in nationalen Strategiepapieren (UMA-Studie des RFTE) Digitalisierungsprojekte gefordert werden.

Wissenschaftlich-kulturelle Informationsbestände liegen zumeist in lokalen Datenbanken und sind somit nur einem eingeschränkten Personenkreis zugänglich. Die institutionseigenen Zugänge bieten üblicherweise einen ausgezeichneten Zugriff auf die eigenen Bestände, aber nicht die Möglichkeit, Medien anderer Anbieter in die Suche einzubeziehen. Daher muss der Informationssuchende Bibliotheken, Archive, Museen etc. zumindest über ihre Internet-Auftritte explizit einzeln aufsuchen und sich mit den lokalen Besonderheiten der Suchsysteme (Benutzerinterface, Syntax, Clientapplikationen/ Plugins etc.) jeweils vertraut machen.

Angesichts der unüberschaubaren Angebote müssen neue Zugänge und Distributionskanäle zu den bzw. für die Informationsressourcen eröffnet werden, damit qualitativ hochwertige Informationen in vollem Umfang genutzt werden können. Erst die Zugänglichkeit zu den Informationen rechtfertigt die Digitalisierungs- und Erhaltungsbemühungen, deren Notwendigkeit außer Zweifel steht. Das DIS Portal wird wissenschaftliche, Bildungs- und Kulturerbe-Informationen aus unterschiedlichen Quellen integrieren. Dabei werden vorhandene Technologien so adaptiert und weiterentwickelt, dass Bibliotheken, Archive und Museen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen ihre digitalen Informationen unter einer gemeinsamen Oberfläche (Portal) anbieten können. Die bereits vorhandene Informationsinfrastruktur wird genutzt und in einem gemeinsamen, die beteiligten Institutionen übergreifenden Angebot zur Verfügung gestellt werden. Das Portal wird folglich allen beteiligten Institutionen neue Möglichkeiten des Marketings (insbesondere der Distribution) ihrer Informationsprodukte eröffnen und die Plattform wird einen übergreifenden Zugang zum multimedialen "Content" der beteiligten Institutionen gewähren (ZB. Bilder von Objekten, Abstracts, Cover, Hörproben, EventURL etc.).

Kontakinformation:

Gerda Koch: office@imchi.org
Sigrid Reinitzer: sigrid.reinitzer@uni-graz.at
Heinrich Klingenberg: heinrich.klingenberg@stmk.gv.at