Zwei neue Hertha-Firnberg-Stellen

Julia Seeber vom Institut für Ökologie und Katrin Winkel vom Institut für Physikalische Chemie der Uni Innsbruck wurden vom Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) Hertha-Firnberg-Stellen zugesprochen. Bei einem Festakt vergangene Woche in Wien gratulierten Wissenschaftsministerin Beatrix Karl und FWF-Präsident Christoph Kratky den beiden persönlich.
Julia Seeber und Katrin Winkel haben sich für Hertha-Firnberg-Stellen qualifiziert.
Julia Seeber und Katrin Winkel haben sich für Hertha-Firnberg-Stellen qualifiziert.

Karriereentwicklung für Wissenschafterinnen soll laut FWF nicht eine Leerformel bleiben, sondern ein konkretes Angebot an Top-Grundlagenforscherinnen, die ihren Weg aus eigener Kraft gehen wollen. In einem Auswahlverfahren stellten sich die Forscherinnen einem strengen Wettbewerb und konnten mit ihren Projektideen im Rahmen des Peer-Review-Verfahrens und das FWF-Kuratorium überzeugen. Von 84 Anträgen wurden 28 und damit exakt ein Drittel der Anträge bewilligt. Hervorragend qualifizierte Wissenschafterinnen, die eine Universitätslaufbahn anstreben, bekommen durch den FWF die Möglichkeit, im Rahmen einer zweistufigen Karriereentwicklung insgesamt sechs Jahre Förderung in Anspruch zu nehmen. Das Karriereentwicklungsprogramm für Wissenschafterinnen ist unterteilt in das Postdoc-Programm "Hertha Firnberg" zur Förderung von Frauen am Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere und in das Senior Postdoc-Programm "Elise Richter" mit dem Ziel der Qualifikation zur Bewerbung um eine in- oder ausländische Professur.

Julia Seeber: Streuzersetzung und Humusbildung in hochalpinen Böden

Regenwürmer, Tausendfüßer und Larven von Fliegen und Mücken spielen eine wichtige Rolle in der Streuzersetzung in hochalpinen Böden, über ihre Identität und Funktion ist aber nur wenig bekannt. Mithilfe eines stabilen Isotopen-Ansatzes will Julia Seeber die wichtigsten saprotrophen Bodentiere in der hochalpinen Region identifizieren und deren Zersetzungsleistung erheben. Durch DNA-barcoding untersucht sie den Zusammenhang zwischen der Diversität dieser Tiere und der Streuzersetzung, außerdem wendet sie einen neuen molekularen Ansatz an, um Kot den Invertebraten-Produzenten artspezifisch zuordnen zu können.

Mag. Dr. Julia Seeber arbeitet am Institut für Ökologie an der Universität Innsbruck und beschäftigt sich seit ihrer Dissertation mit Bodentieren in alpinen Böden.

Katrin Winkel: Amorphe Eis-Phasen und ihre Beziehung zu ultraviskosen Flüssigkeiten

Wasser ist nicht nur von großer Bedeutung für unsere Umwelt und unser Leben auf der Erde. Es ist ein faszinierendes System, und seine Anomalien geben Forschern weltweit noch immer zahlreiche Rätsel auf. Unter hohem Druck und/oder tiefer Temperaturen kann man beispielsweise amorphe, nicht-kristalline Eisphasen erzeugen. Die Erforschung dieser Eisphasen ist ein wichtiges Forschungsteilgebiet. So kommt Wasser im Weltall größtenteils in Form von amorphem Eis vor. Katrin Winkel geht unter anderem der Frage nach, ob die unterschiedlichen amorphen Eisphasen tatsächlich glasartige Zustände von Wasser sind.

Dipl.-Phys. Dr. Katrin Winkel studierte Physik an der TU Darmstadt und beschäftigte sich bereits während ihrer Dissertation an der Uni Innsbruck mit dem Thema „Wasser und Eis“. In der Arbeitsgruppe von START-Preisträger Thomas Lörting am Institut für Physikalische Chemie setzt sie ihre Forschung fort.

(cf)