Symposium zum Internationalen Polarjahr in Innsbruck

Um die Bedeutung des Internationalen Polarjahres auch für Österreich zu unterstreichen, trafen sich vom 10. – 12. Jänner WissenschaftlerInnen der Österreichischen Gesellschaft für Polarforschung zum zweiten Polarsymposium in Innsbruck.
Symbolbild
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Am 4. März 2007 hat das 4. Internationale Polarjahr (IPY 2007/2008) begonnen und damit eine der wichtigsten, weltweit koordinierten Forschungsaktivitäten des angehenden Jahrhunderts. Österreich besitzt schon seit 1872, dem Jahr, in dem die legendäre Payer-Weyprecht Expedition zur Erforschung der Nordwestpassage Franz Josef Land entdeckte, eine Forschertradition im Bereich der Pole. Die Polarforschung besitzt hier sogar einen Sonderstatus, da durch den einmaligen Standort der Alpen und durch die Nutzung von Forschungsstationen im Hochgebirge wertvolle Parallelen zu den kalten Lebensräumen an den Polen gezogen werden können.

 

From high altitude to high latitude

Die Österreichische Gesellschaft für Polarforschung, ehemals Payer-Weyprecht-Gesellschaft genannt, pflegt die Polartradition Österreichs und unterstützt auch weiterhin Forschungsaktivitäten in den Polarregionen. Ziel des aktuellen, interdisziplinären Symposiums in Innsbruck, das von Birgit Sattler vom Institut für Ökologie organisiert wurde, war es, die verschiedenen, österreichischen Forschungsaktivitäten zu koordinieren. Zahlreiche Projekte sind in verschiedenen Teilen der Antarktis sowie der Arktis (Grönland, Spitzbergen, Sibirien und kanadische Arktis) geplant und werden bereits durchgeführt, die österreichische Polarforschung gibt damit ein starkes Lebenszeichen.

 

Franz Josef Land-Gedächtnisexpedition

Der Geograph Christoph Höbenreich gestaltete zum Auftakt einen gut besuchten Multimedia-Vortrag über die Gedächtnisexpedition auf den Spuren von Payer und Weyprecht. Die österreichisch-ungarische Expedition (1872-1874) war auf der Suche nach der Nordost-Passage und hat dabei Franz Josef Land entdeckt. Leutnant Karl Weyprecht, der „Expeditionsleiter zur See“ erkannte schon damals, dass Wissenschaft nur interdisziplinär fruchtbar ist und hat das erste Internationale Polarjahr (IPY) gegründet.

 

Sparkling Science

In dem bis 2009 dauernden 4. IPY wird neben den Forschungsaktivitäten auch die Einbindung von SchülerInnen und LehrerInnen in die Forschung groß geschrieben, einerseits um das Wissen über die Polarregionen zu verbessern und an eine breite Bevölkerungsgruppe weiterzugeben, andererseits aber auch um Jugendliche für die Polarforschung und generell für die Wissenschaft zu begeistern. Dieses Ziel verfolgt auch das BIPOLAR-Projekt, eine Forschungs - Bildungsinitiative zur Polarforschung, auch Sparkling Science genannt, das von Sattler und Silvia Prock (Junge Uni) zusammen mit Tiroler Schulen (HS Zirl, BRG Adolf-Pichler-Platz, Bundeslehranstalt für Kindergartenpädagogik, BG-BRG Sillgasse) umgesetzt wird.

Text: Silvia Prock/ berarbeitet von Susanne Röck