Neue Akteure im Ozean unter der Lupe

Ruben Sommaruga, Leiter der Arbeitsgruppe Plankton Ökologie und Aquatische Photobiologie vom Institut für Ökologie verbrachte kürzlich zwei Wochen auf dem Forschungsschiff „Garcia del Cid“.
Beprobung vor der Küste von Blanes: Rosette mit 12 Niskin-Schöpfern
Beprobung vor der Küste von Blanes: Rosette mit 12 Niskin-Schöpfern

Ziel des Aufenthalts war es, den Einfluss verschiedener Lichtbedingungen auf die Aktivität und Produktion von pigmentierten Bakterien zu untersuchen.

 

Das so genannte Proteorhodopsin, mit dessen Hilfe Meeresbakterien Licht zu Zellenergie umwandeln, ist in den Weltmeeren weit verbreitet. Diese Energieversorgungsmethode wurde erstmals im Jahr 2000 bei Meeresorganismen entdeckt. Aktuelle Untersuchungen haben gezeigt, dass marine Bakterien mit Hilfe des Pigments Energie aus Licht erzeugen können, und dass das Pigment in vielen Variationen in all jenen Wassertiefen vorkommt, in die noch Licht vordringt.

 

Pigmentierte Bakterien scheinen auch die Kohlenstoff- und Energiezyklen der Ozeane deutlich zu beeinflussen. „Angesichts der Tatsache, dass jeder Liter Meerwasser rund eine Milliarde Bakterien enthalten kann, sind diese neuen Akteure wichtige ´Mitspieler` im irdischen Energiehaushalt, aber auch im Kohlenstoffkreislauf“, erklärt Sommaruga.