II. Europäischer Sicherheits-Congress Innsbruck

Vergangenes Wochenende (29. September - 1. Oktober) fand der zweite Europäische Sicherheits-Congress Innsbruck im Hauptgebäude der Leopold-Franzens-Universität statt. Veranstaltet wurde der Congress mit dem Leitthema „Sicherheit in einer Ära der Transformation“ von der Stiftungsprofessur für Europäische Sicherheitspolitik, die damit zugleich ihr zweijähriges Gründungsjubiläum beging.
II. Europäischer Sicherheits-Congress Innsbruck am vom 29.09.06-01.10.06
II. Europäischer Sicherheits-Congress Innsbruck am vom 29.09.06-01.10.06

In seiner Eröffnungsrede betonte der Initiator, Prof. Alexander Siedschlag, dass Sicherheit und Krisenbewältigung globale und gesamtgesellschaftliche Aufgaben sind. Veränderte sicherheitspolitische Bedrohungen erfordern die Bereitschaft zu verstärkter grenzüberschreitender und interdisziplinärer Zusammenarbeit und stellen auch den Bildungssektor vor neue Herausforderungen.

Die schnelle und erfolgreiche Bewältigung von Konfliktsituationen verlangt nach einer umfassenden Betrachtungsweise. Dem galt das Hauptaugenmerk des Sicherheitskongresses. Hierzu waren Vertreter aus Wirtschaft, Technik, Forschung, Sozial-, Kultur und Geisteswissenschaften, Politik, Landesverteidigung, Innen- und Außenministerium eingeladen und präsentierten ihre Standpunkte zu folgenden Themenbereichen:

  • Beitrag der Forschung bei der Umsetzung von ganzheitlichen multistrategischen Sicherheitskonzepten
  • Pluralistische Sicherheitsforschung im Zeichen ganzheitlicher Sicherheit
  • Sicherheitspolitik und Wirtschaft
  • Sicherheits- und Technikforschung mit gesellschafts-, sozial- und kulturwissenschaftlicher Begleitung
  • Sicherheitsmanagement
  • Zivile Sicherheit und Krisenkommunikation
  • Contemporary Analytical Approaches to European Security and Effective Multilateralism
  • Security Institutions Reform – Management or Self-Organisation?
  • Austrian EU Presidency 2006 – Review and Lessons Learned
  • Transatlantic Security Community
  • Regional Challenges and Focal Points of European Security Policy
  • Security Information & Knowledge Mangement

 

Am Samstag sprach unter anderem Österreichs Botschafter in Brüssel und bei der NATO, Dr. Franz Cede, über die Reform der „Partnerschaft für den Frieden“ (PfP). Er hob die Rolle Österreichs in dieser sich verändernden, immer mehr global werdenden Partnerschaft hervor. Überdies hält Dr. Cede gemeinsam mit Prof. Siedschlag im Wintersemester 2006/07 an der LFUI ein Seminar zum Thema „Die östliche Dimension der NATO und ihre Partnerschaften“. Im Rahmen dieses Seminars wird es auf Einladung von Botschafter Dr. Cede auch eine Exkursion nach Brüssel geben. Finanziell ermöglicht wird diese besondere Lehrveranstaltung durch Zuschüsse des Rektors der LFUI, der Rechtswissenschaftlichen Fakultät und durch Sponsoring von EADS International in Paris.

Abgerundet wurde der Congress mit einem Empfang in den Räumlichkeiten der Stiftungsprofessur in der Galerie Claudiana und einem Abendessen beim Militärkommando Tirol. Somit erhielten die TeilnehmerInnen die Möglichkeit, einander in lockerer Atmosphäre kennen zu lernen und neue Kontakte zu knüpfen. Insgesamt wurde der Congress auch heuer wieder von den Organisatoren und Teilnehmern als voller Erfolg und weiterer Schritt zur Vertiefung der Interdisziplinarität in der Sicherheitsforschung gewertet.

„Als inhaltliches Fazit lässt sich auf jeden Fall schon jetzt festhalten: Transformation der Sicherheit im 21. Jahrhundert bezieht sich nicht nur auf die Schaffung militärischer Fähigkeiten. Vielmehr gehört auch die gegenseitige Weltbildaufklärung dazu, sozusagen die Transformation in den Köpfen“, so Alexander Siedschlag in seinen Abschlussworten. Und weiter: „Für uns als von der Republik Österreich gestiftete universitäre Forschungs- und Lehrinstitution mit öffentlichem Auftrag heißt das, unseren Weg der interdisziplinären Vernetzung und Plattformbildung konsequent weiter zu gehen.“

 

Im Anschluss an den Congress wird auch heuer wieder ein umfassender Tagungsbericht auf der Homepage der Stiftungsprofessur für Europäische Sicherheitspolitik (http://european-security.info) und auf der Congress-Plattform http://www.esci.at veröffentlicht werden.