„Newton“ berichtet über Wirbelsturm im Physiklabor

Das ORF-Wissenschaftsmagazin „Newton“ begibt sich am Sonntag auf die Spurensuche nach Tornados und nimmt dabei auch die Innsbrucker Quantenphysik ins Visier. Die LFU-Forscher bauten zum Jahr der Physik 2005 einen künstlichen Tornado im Kleinformat. Diese Woche fanden im Labor des Instituts für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) Dreharbeiten für die Fernsehsendung statt.
Das ORF-Fersehteam in den Labors der Innsbrucker Quantenphysiker.
Das ORF-Fersehteam in den Labors der Innsbrucker Quantenphysiker.

Den meisten von uns sind Tornados nur aus Film und Fernsehen bekannt. Doch es gibt sie auch in Österreich. In der Bodensee-Region, dem Wiener und Grazer Becken werden jedes Jahr einige dieser spektakulären Wirbelstürme beobachtet. Meist sind sie harmlos, aber nicht immer: 1916 verwüstete ein Tornado ein ganzes Stadtviertel von Wiener Neustadt und forderte 32 Tote. Seit langem versuchen Wissenschaftler dem Rätsel der Entstehung dieser Wirbelstürme auf die Spur zu kommen. Nur mit neuen Erkenntnissen lassen sich effiziente Vorwarnsysteme entwickeln. Dass solche Stürme recht unvermittelt auftreten können, mussten die Bewohner der Marktgemeinde Wietensfeld im Kärntner Gurktal Mitte März erleben. Ein plötzlich aufkommender Tornado hatte dort sogar einen Kleinbus durch die Luft geschleudert. „Wir nahmen dieses Ereignis zum Anlass, den Geheimnissen der Tornados nachzugehen“, erklärt ORF-Sendungsmacherin Rike Fochler.

Wirbelsturm im Labor

Mit seiner Kamera besuchte das „Newton“-Team auch die Labors der Innsbrucker Quantenphysiker. Denn hier gibt es einen Tornado im Kleinformat zu bestaunen. Eine Gruppe um Dr. Florian Schreck vom Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) hat diesen künstlichen Wirbelwind für die Veranstaltungsreihe „Erlebnis.Welt.Physik“ in der Innsbrucker Rathaus-Galerie gebaut. Zum Weltjahr der Physik wurde dort im November 2005 Physik zum Anfassen geboten. Nach einer Anleitung von amerikanischen Tornadoforschern haben die Innsbrucker Physiker aus vielen Einzelteilen ein mannshohes Modell gebaut, in dem der tornadoähnliche Wirbelwind mit Wasserdampf sichtbar gemacht werden kann. „Technische Herausforderungen interessieren mich“, erzählt Schreck, der in seiner Freizeit bereits alle möglichen Anwendungen für viele Lebensbereiche konstruiert hat. „Diese Fähigkeiten sind in der Experimentalphysik sehr gefragt, denn auch hier geht es darum, optimale technologische Lösungen für die Umsetzung von hochkomplexen, physikalischen Experimenten zu finden“, sagt Florian Schreck, der eine Arbeitsgruppe im Team von Wittgenstein-Preisträger Prof. Rudolf Grimm leitet.