Abfälle fordern Einfälle

Abfallstoffe als wertvolle Ressourcen wieder in den Wirtschaftskreislauf einzubringen ist das Ziel des neuen Research Studios BioTreaT (Biological Treatment and Recycling Technologies), das dafür Technologien zu mikrobiologischer Behandlung und Recycling entwickelt.
v.l.: Prof. Dr. Peter A. Bruck (Research Studios Austria), Prof. Dr. Erich Gornik (Se …
v.l.: Prof. Dr. Peter A. Bruck (Research Studios Austria), Prof. Dr. Erich Gornik (Seibersdorf Research), Rektor Manfried Gantner, Dr. Harald Gohm (Geschäftsführer der Tiroler Zukunftsstiftung), Vizerektor Tilmann Märk.

Dieses Kooperationsprojekt der Austrian Research Centers/Seibersdorf research GmbH und der LFU, mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit und der Tiroler Zukunftsstiftung wurde am Freitag, den 14. Oktober 2005, eröffnet. Das Projekt unter der Leitung von Prof. Heribert Insam vom Institut für Mikrobiologie bietet Innovationen für die Wirtschaft in Tirol, Österreich und im internationalen Rahmen.

Forschungs-One-Stop-Shop

"Das Umweltbiologiezentrum ist eine erfolgreiche Verbindung von universitärer Forschung mit der Praxis", so Rektor Manfried Gantner. "Der Wissenstransfer stärkt die heimische Wirtschaft, Unternehmen nutzen das Know-how der ForscherInnen der Leopold-Franzens-Universität für innovative Ökolösungen. BioTreaT wird somit zum Forschungs-One-Stop-Shop."

Aus Abfall wird hochwertiger Dünger

Das Studio BioTreaT hat seine Strategie bereits in Angriff genommen und arbeitet aktiv mit Unternehmen zusammen, so zum Beispiel im Projekt "Holzasche". Hier werden die Holzreste aus Biomasseheizkraftwerken mit anderen Bio-Reststoffen zu Dünger veredelt. BioTreaT trägt dazu bei, die Prozesskette Holz durch intelligente Verwertung der Asche zu schließen und bringt somit Kostenvorteile für die Produktion erneuerbarer Energie und Schwung in die Land- und Forstwirtschaft. So ist sich Dr. Harald Gohm, Geschäftsführer der Tiroler Zukunftsstiftung, "sicher, dass das Projekt im wahrsten Sinne des Wortes Früchte tragen wird".

Weitere Wirtschaftspartner von BioTreaT sind Anlagen- und Gerätebauer, private und kommunale Entsorgungsbetriebe, Kläranlagen- und Deponiebetreiber etc. Im Rahmen eines Mikroarray-Projektes werden zum Beispiel "Biochips" entwickelt, mit denen die Kompostierungs- und Vergärungsprozesse für deren Optimierung rasch analysiert werden können. Ein anderes Projekt wiederum entwickelt Grundlagen für die Serienfertigung von Kleinbiogasanlagen, einem völlig neuem Marktsegment.

Nachhaltigkeit zum Wohle der Natur

BioTreat stärkt damit als leistungsstarker Forschungspartner die Ínnovationskraft und die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Betrieben im Umwelt- und Biotechnologiebereich, und das zum Wohle der Natur, wie Prof. Gornik, Geschäftsführer der Austrian Research Centers Seibersdorf betont: "Nachhaltigkeit wird in unserer Gesellschaft immer wichtiger und ist auch der Fokus von BioTreaT, dessen Innovationen auf effiziente und zugleich ökologisch sinnvolle Strategien zum Erhalt und zur gezielten Wiedernutzbarmachung von Ressourcen abzielen.

Für Prof. Peter A. Bruck, den Gesamtleiter der Research Srudios Austria, ist die Anwendungsforschung in der Mikrobiologie eine besondere Herausforderung: "In den Research Studios konzentrieren wir uns darauf, den Ablauf und die Effizienz unserer Forschungsarbeit systematisch immer wieder zu verbessern. Wir arbeiten konstant daran, unsere Arbeitsweise zum Nutzen für unsere Partner und Kunden zu optimieren".

"Die mikrobiologische Behandlung und Verwertung von Abfallstoffen stellt eine attraktive Ergänzung der Aktivitäten der ARC Seibersdorf in der Umwelt und der Biotechnologie dar. Vom Research Studio BioTreaT erwarten wir uns neue Applikationen und eine rasche Umsetzung der in Seibersdorf entwickelten Technologien im Feld der Abfallstoffverwertung", so Dr. Georg Haberhauer, Bereichsleiter des Bereiches Biogenetics - Natural Resources der ARC Seibersdorf research GmbH