Quantenphysik in luftiger Höhe

Quantenphysiker aus der ganzen Welt treffen sich diese Woche im Universitätszentrum Obergurgl im Ötztal. Thema der Tagung von 27. Februar bis 5. März sind die neuesten Entwicklungen im Bereich Quantencomputer, Quanteninformation und kalter Quantengase.
Universitätszentrum Obergurgl
Universitätszentrum Obergurgl
Knapp zwei Wochen nachdem sich Europas führende Quantenphysiker im Innsbrucker Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften getroffen haben, steht Tirol erneut im Mittelpunkt der Quantenwelt. Führende Wissenschaftler aus den USA, China, Neuseeland und Europa sind derzeit bei der hochkarätig besetzten Konferenz in das 1.800 Meter hoch gelegene Obergurgl. Unter den vierzig geladenen Sprechern finden sich neben den Innsbrucker Experten internationale Spitzenwissenschaftler, wie Prof. Isaac Chuang vom MIT in Boston, Prof. Wojciech Zurek vom Los Alamos National Laboratory, Prof. Eugene S. Polzik vom Niels Bohr Institute in Kopenhagen, Prof. Ennio Arimondo und Prof. Massimo Inguscio aus Florenz. „Neben dem hochkarätigen wissenschaftlichen Austausch, bietet sich den Teilnehmern hier auch eine wunderbare Gelegenheit zum Skilaufen“, betont Prof. Rainer Blatt etwas augenzwinkernd, „vielleicht mit ein Grund, warum diese Tagung international große Resonanz findet und schon lange im voraus ausgebucht war.“

Veranstaltung der Zukunft ...

Die Tagung zeigt einmal mehr, dass Innsbruck ein internationales Zentrum der Quantenphysik ist. Mit den Instituten für Theoretische Physik und Experimentalphysik der Universität und dem neugegründeten Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der Akademie der Wissenschaften verfügt Innsbruck über einen äußerst erfolgreichen Wissenschaftscluster, an dem die Grundlagen für die Technologien der Zukunft erforscht werden. Daher ist es wohl nicht nur das Skifahren, das die internationale Quantenelite nach Tirol zieht. Vielmehr bietet sich hier in einem entspannten Rahmen die Chance, neue Ideen und Forschungsansätze zu diskutieren und Theorie und Praxis abzugleichen. Und diese Erkenntnisse werden vielleicht dafür genutzt, die eine oder andere offene Frage der Quantenwelt zu beantworten.

... mit langer Tradition

Das Treffen der Physikelite im winterlichen Obergurgl geht auf eine Initiative von Prof. Fritz Ehlotzky zurück, der dieses alle zwei Jahre stattfindende Symposium vor über 20 Jahren begründet hat. Prof. Peter Zoller, ein Schüler Ehlotzkys, hat diese Tradition weitergeführt und ist gemeinsam mit seinen Innsbrucker Kollegen Rainer Blatt, Hans Briegel, Rudi Grimm und Helmut Ritsch auch diesmal für die Organisation verantwortlich. Unterstützt wird die Tagung durch den Sonderforschungsbereich Quantenoptik des Wissenschaftsfonds (FWF) und die Europäische Union sowie die Tiroler Industriellenvereinigung. (sfr)