Germanistische Reihe feiert 30-jähriges Bestehen

Letzten Freitag feierte die „Germanistische Reihe“ der „Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft“ an der Leopold-Franzens-Universität ihr 30-jähriges Bestehen. Das Institut für deutsche Sprache, Literatur und Literaturkritik lud aus diesem Anlass zu einer Veranstaltung mit Vorträgen und Buchpräsentationen ins Forschungsinstitut Brenner-Archiv.
Literatur und Sprachkultur in Tirol. Hg. von Johann Holzner, Oskar Putzer, Max Siller …
Literatur und Sprachkultur in Tirol. Hg. von Johann Holzner, Oskar Putzer, Max Siller.
Als fünf Assistenten des Instituts für Germanistik vor 30 Jahren das erste Buch der „Germanistischen Reihe“ herausbrachten, einen inzwischen längst vergriffenen Sammelband über Oswald von Wolkenstein, hätte wohl keiner von ihnen an ein Jubiläum im Jahre 2004 geglaubt. Inzwischen liegen 70 Titel dieser Reihe vor. Derzeit sind für die „Germanistische Reihe“ Johann Holzner, Sieglinde Klettenhammer, Oskar Putzer, Max Siller und Wolfgang Wiesmüller verantwortlich.

„30 Jahre germanistische Reihe, 40 Jahre Brennerarchiv, 100 Jahre Institut für Romanistik, wahrlich ein starkes Jahr an Festveranstaltungen für die neue philologisch kulturwissenschaftliche Fakultät“ eröffnete Vizerektor Univ.-Prof. Dr. Tilmann Märk den Reigen der Festreden, der von Hofrat Dr. Christoph Mader (Leiter der Kulturabteilung im Amt der Tiroler Landesregierung), Univ.-Prof. Dr. Klaus Müller-Salget (Leiter des Instituts für deutsche Sprache, Literatur und Literaturkritik) und Univ.-Prof. Dr. Hans Moser (Dekan der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät sowie Mitbegründer der Germanistischen Reihe) fortgesetzt wurde. „Die Germanistische Reihe hat eine Lücke im Wissenschaftsbetrieb an der Universität Innsbruck geschlossen“, lobte Märk die Gründerväter.

Einen umfassenden Rückblick über „30 Jahre Germanistische Reihe wurde den Festgästen im Anschluss von Univ.-Prof. Dr. Sigurd Paul Scheichauf gewährt. Ein weiterer Höhepunkt des Abends war eine Buchpräsentation von Univ.-Prof. Dr. Werner M. Bauer, der sein jüngstes Werk: "Aus dem Windschatten" präsentierte. Die Germanistische Reihe als Ort der Erstpublikation ist dann im Rahmen des Vormittages von Univ.-Prof. Dr. Sieglinde Klettenhammer erläutert worden, die in diesem Zuge noch ein Buch von Andrea Egger-Riedmüller mit dem Titel "Figurationen einer fortgeschriebenen Liebe" vorstellte. Einen Einblick in das "Buch als Medium und die Rolle der Verlage“ wurde den Gästen schließlich von Dr. Michael Huter (Facultas Universitätsverlag, Wien) gewährt, der zum einen die Bedeutung der elektronischen Medien für die Wissenschaften hervorhob und gleichzeitig die Unersetzbarkeit des Mediums „Buch“ unterstrich. Die musikalische Umrahmung wurde an diesem Vormittag von Max Engel (Cello), der Stücke von Bert Breit und Werner Pirchner spielte und dabei gleichzeitig mit einer Welturaufführung aufwartete, bestritten.

„Es heißt „Sprachen sind der Schlüssel zur Gelehrsamkeit“, und insofern verwundert es nicht, dass Sprachen immer schon eine zentrale Rolle an den Universitäten und auch an unserer Alma Mater gespielt haben“, so Märk und betonte in diesem Zusammenhang, dass das Institut für deutsche Sprache, Literatur und Literaturkritik zusammen mit dem Brennerarchiv zu den Glanzlichtern dieser Sprachenfakultät zählen. „Wir stehen heute vor einer weiteren Form der Änderung der Mitteilungsform, das Buch und die Zeitschriften haben in elektronischen Medien, wie zum Beispiel dem Internet, einen neuen Partner. Wissenschaftler, Forschungsinstitutionen wie Universitäten und auch Verlage werden sich mit dieser neuen Situation auseinandersetzen müssen“, meint Märk. (bb)