Förderung für engagierte WissenschafterInnen

Gleich drei begabte WissenschafterInnen wurden am Dienstag für ihre Leistungen mit dem Dr.-Otto-Seibert-Wissenschafts-Förderungspreis sowie dem Preis zur Förderung wissenschaftlicher Publikationen ausgezeichnet. Mit Dr. Stefan Huber und Dr. Florian Mast kommen zwei der drei Preisträger aus dem Bereich der Rechtswissenschaften. Die dritte Kandidatin, Dr. Alexandra Koschak, ist Biologin und Universitätsassistentin am Institut für Pharmazie.
von li: Dr. Stefan Huber, Dr. Alexandra Koschak, VR Tilmann Märk
von li: Dr. Stefan Huber, Dr. Alexandra Koschak, VR Tilmann Märk
Förderung wissenschaftlicher Publikationen
Der Preis für die Förderung wissenschaftlicher Publikationen ging heuer an Dr. Florian Mast vom Institut für Öffentliches Recht, Finanzrecht und Politikwissenschaft. Mast konnte seinen Preis jedoch nicht persönlich entgegennehmen, da er derzeit als BM BWK-Stipendiat ein „postgraduate LLM Studium“ an der University of Exeter absolviert. 1975 in Innsbruck geboren, bekommt Mast die Förderung für seine Dissertation mit dem Titel „ Der verwaltungsrechtliche Vertrag als Alternative zur Tiroler Vertragsraumordnung“ zugesprochen. Die Dissertation wurde im Verlag Österreich veröffentlicht, Die Förderung wissenschaftlicher Publikationen wird als Druckkostenzuschuss für wissenschaftliche Publikationen ausgeschrieben und wird an höchstens drei BewerberInnen vergeben. Nicht finanziert werden „page charges“ und „publication fees“ wissenschaftlicher Journale. Die Auswahl erfolgt nach der wissenschaftlichen Qualität der eingereichten Arbeiten sowie der praktischen Verwertbarkeit der darin erzielten Forschungsergebnisse.

Wissenschafts-Förderungs-Preis
Die Kriterien für den Dr.-Otto-Seibert-Wissenschafts-Förderungspreis sind heuer von Dr. Stefan Huber und Dr. Alexandra Koschak erfüllt worden. Für diesen Preis können sich an der Leopold-Franzens-Universität tätige habilitierte oder nicht-habilitierte UniversitätsassistentInnen der Rechtswissenschaftlichen und der Naturwissenschaftlichen Fakultät sowie der Medizinischen Universität bewerben. Die KandidatInnen müssen dafür eine im Jahr zuvor publizierte wissenschaftliche Arbeit einreichen. Der Preis darf jeweils nur an einen Preisträger pro Fakultät vergeben werden. Die Verleihung des Preises erfolgt nach Kriterien der wissenschaftlichen Qualität der eingereichten Arbeiten sowie der praktischen Verwertbarkeit der darin erzielten Forschungsergebnisse. Ein unabhängiges und fachkundiges Gremium übernimmt die Begutachtung und Reihung der eingereichten Arbeiten.

Biologie ……
Die 1972 in Innsbruck geborene und mit dem Wissenschafts-Förderungs-Preis ausgezeichnete Biologin Dr. Alexandra Koschak beschäftigt sich in ihren Forschungsarbeiten in erster Linie mit der Untersuchung von Funktion und Pharmakologie von spannungsabhängigen Kalziumkanälen. Spannungsabhängige Kalziumkanäle sind winzigste Poren in der Membran von Zellen, die elektrisch erregbar sind. Sie können durch Depolarisation geöffnet werden und dadurch wird das Einströmen von Kalziumionen in die Zelle ermöglicht. Koschaks Untersuchungen konzentrieren sich vor allem auf Känale, die in den Sinneszellen der Netzhaut des Auges liegen und deren biophysikalische Eigenschaften bis vor kurzem unbekannt waren. Hier gelang es der Biologin zu zeigen, dass diese Kanäle langsam inaktivierende Kalziumströme zulassen, sodass ein für den Sehprozess essentieller lang einströmender Kalziumeinstrom erfolgen kann. Weitere Untersuchungen führten auch zur Abklärung einer bestimmten angeborenen Nachtblindheit.

......und Rechtswissenschaften
Ebenfalls mit dem Wissenschafts-Förderungs-Preis bedacht wurde der 1978 in Ehenbichl bei Reutte geborene Dr. Stefan Huber. Huber war schon während seines Studiums als stellvertretender ÖH-Vorsitzender tätig und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Völkerrecht. Seit 1. Mai ist er Innsbrucker Generalsekretär des österreichischen Wissenschaftsrates in Wien. Die ausgezeichnete Dissertation beschäftigt sich mit dem aktuellen Thema „Rechtsfragen der vollrechtsfähigen Universität“ und fügt sich ideal und nahtlos in das Interessensspektrum des Preisträgers ein. In seiner Arbeit setzt sich Huber mit der Frage der tatsächlichen Vollrechtsfähigkeit und dem Faktum der fraglichen Verfassungskonformität bzw. dem Zurücklassen einer Verfassungsruine aus dem UOG 1993 auseinander. Er untersucht das Gesetz aus verwaltungsrechtlicher Sicht (umfassende Handlungsfähigkeit, Leistungsvereinbarung), aus studienrechtlicher Sicht (kaum Änderungen) und aus personalrechtlicher Sicht (große Änderungen, Abschaffung der BeamtInnen, bereits vor dem UG). Abschließend wird noch auf offene Punkte, also auf weiteren Anpassungsbedarf, hingewiesen.

„Der Nachwuchs ist das wichtigste Gut einer jeden gesellschaftlichen Gruppe, sei es im Bereich der Familie, im Staat und im Bereich der Universität. Dem Nachwuchs gehört die größte Aufmerksamkeit“, so Vizerektor Tilmann Märk bei der Preisübergabe am Dienstag Nachmittag. Nicht nur WissenschafterInnen der LFU wurden an diesem Tag von Vizerektor Tilmann Märk ausgezeichnet, auch ein Forscher der Medizinischen Universität befand sich unter den KandidatInnen. Prof. Hans Grunicke überreichte Dr. Wolfgang Högler den Dr.-Otto-Seibert-Wissenschafts-Förderungspreis. Seine Studie liefert einen wertvollen Beitrag zur Erforschung des Wachstums und der hormonellen und mechanischen Einflüsse auf die Knochenstärke. (bb)