Der Schatzfund vom Piller kehrt heim

Im Mai 2001 wurde von einem Team des Institutes für Ur- und Frühgeschichte sowie Mittelalter- und Neuzeitarchäologie und dem Verein „ArchaeoTirol“ der größte Schatzfund der mittleren Bronzezeit (ca. 1550-1330 v. Chr.) Europas geborgen. Die Fundstücke können nun in einer Ausstellung, die am vergangenen Samstag im Rahmen eines Symposiums im neu gestalteten Archäologiemuseum in Fließ, Bezirk Landeck, eröffnet wurde, bewundert werden.
Piller
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Der Schatz wurde seitlich einer Felsspalte unter einem mächtigen Steinblock in einem groben keramischen Topf hinterlegt. Die zahlreichen Funde – Schwerter, ein Helmfragment, Beile, Lanzenspitzen, Dolche, Trachtschmuck, Gürtelteile und ein Anhänger, sowie zahlreiche Sicheln bilden den vielfältigsten und größten Depotfund dieser Zeit. Das prominenteste Stück ist der Teil eines Helmes, der als einer der ältesten Metallhelme Europas anzusprechen ist. Anhand der Fundumstände kann der Schatzfund als Opfergabe interpretiert werden.

Ein internationales Expertenteam aus der Schweiz, Deutschland, Italien und Österreich beteiligte sich an den Forschungen, die am Innsbrucker Institut geleitet und koordiniert wurden. Die technischen Arbeiten sind inzwischen jedoch soweit abgeschlossen, so dass die Funde nun in den vom Institut eingerichteten Vitrinen ausgestellt werden können. Stellwände mit zahlreichen Bildern geben die wichtigsten Informationen. Zudem erschien ein reich illustriertes Begleitbüchlein mit 56 Seiten Umfang, in dem Univ.-Prof. Dr. Gerhard Tomedi die ersten Forschungsergebnisse zusammengefasst hat.

Zur feierlichen Eröffnung am Samstag organisierte der Museumsverein ein Symposium, bei dem Dozent Rüdiger Krause und Christoph Jahn M. A. (Freie Universität Berlin) sowie Prof. Spindler, Dr. Nicolussi Castellan und Prof. Gerhard Tomedi (Universität Innsbruck) über Themen rund um das Piller Depot referierten. (bb)