Erfolg für Innsbrucker Neurowissenschaftler

Eine Arbeit, die in der Abteilung Neuroanatomie der Medizinischen Universität entstanden ist, schaffte es jetzt auf die Titelseite der renommierten Fachzeitschrift Neuroscience. Das Ergebnis der Studie über Wachstumsfaktoren in Nervenzellen lässt auf Therapiemöglichkeiten für degenerative Erkrankungen des Nervensystems hoffen.
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Die Arbeit unter der Erstautorenschaft des Medizin-Studenten Werner Nindl entstand in der Arbeitsgruppe von Prof. Lars Klimaschewski an der Abteilung für Neuroanatomie der Medizinischen Universität Innsbruck. Die Neurowissenschaftler konnten zeigen, dass Wachstumsfaktoren in Nervenzellen gebildet werden und in diesen selbst wirken können. Die Gruppe um Klimaschewski hat den basischen Fibroblastenwachstumsfaktor nicht nur im Synthese-Apparat der Neurone gefunden, sondern auch im Zellkern. Wird er dort vermehrt exprimiert, das heißt abgerufen und "verwirklicht", dann kann er Veränderungen der Kern-Morphologie auslösen. Der Fibroblastenwachstumsfaktor stellt in proliferierenden Zellen ein Mitogen dar, das heißt er fördert die Zellteilung. Daher kann er auch in sich eigentlich nicht mehr teilenden Zellen - wie erwachsenen Nervenzellen - erste Schritte einer Teilung induzieren. "Dieses Ergebnis ist für uns besonders deshalb interessant, weil sich mit diesem Faktor möglicherweise degenerative Erkrankungen des Nervensystems irgendwann einmal therapieren lassen", so Prof. Klimaschewski. Die Arbeit entstand gemeinsam mit Wissenschaftlern der Medizinischen Hochschule Hannover und der Abteilung für Histologie und molekulare Zellbiologie in Innsbruck. (cf)