FWF setzt Bewilligungen aus

Das Kuratorium des FWF hat auf Grund der prekären finanziellen Lage in seiner letzten Sitzung keine Forschungsprojekte und Druckkostenbeiträge bewilligt. Die prinzipiell positiv beurteilten Anträge werden auf eine Warteliste gesetzt. Über ihre Bewilligung wird frühestens im Herbst entschieden. Auch 14 Innsbrucker Projekte sind betroffen.
Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung
Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung
"Trotz vielfacher Versprechungen der Bundesregierung, stark in die Forschung zu investieren und die Forschungsquote auf 2,5 % des BIP zu heben, erlebt der FWF eine der ärgsten Finanzkrisen seit seiner Gründung," so der Wissenschaftsfonds in einer Aussendung. Auf Grund der prekären finanziellen Lage war das Kuratorium in seiner Sitzung am 23. und 24. Juni 2003 zu einschneidenden Maßnahmen gezwungen. Es wurden zunächst keine Forschungsprojekte und Druckkostenbeiträge bewilligt. Alle prinzipiell positiv beurteilten Anträge wurden auf eine "Warteliste" gesetzt. Wenn Klarheit über die weiteren finanziellen Mittel herrscht, wird in einer zweiten Beurteilungsrunde über die Freigabe der einzelnen Projekte entschieden. Dies wird frühestens im Herbst der Fall sein. "Es ist dem FWF bewusst, dass diese Maßnahmen in einzelnen Fällen zu Problemen führen. Eine andere Vorgangsweise hätte jedoch entweder die Liquidität des FWF gefährdet oder bereits jetzt die Chancen jener Anträge vernichtet, die erst nach dem Sommer zur Entscheidung anstehen," heißt es aus dem FWF. Von dem Aufschub sind auch 13 Innsbrucker Anträge für Forschungsprojekte und ein Antrag auf Druckkostenförderung betroffen.

Weniger Mittel und mehr Anträge

Insgesamt erwartet der FWF heuer ein Budget von 75,6 Mio. EUR aus Mitteln des Technologieministeriums, des Bildungsministeriums und der Österreichischen Nationalbank. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Rückgang von 16,7 Mio. EUR oder 18,1 Prozent. Dieser dramatische Einbruch kommt vor allem deshalb zustande, weil im Gegensatz zu den Vorjahren keine Sondermittel des Rates für Forschung und Technologieentwicklung zur Verfügung stehen. Die Zahl der Anträge ist hingegen von Jänner bis Mai 2003 gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent gestiegen. "Die Antragsflut spiegelt das von vielen Seiten erwünschte Bemühen der Universitäten wider, mehr Drittmittel einzuwerben. Es ist unakzeptabel, dass gerade zu diesem Zeitpunkt die Fördermittel drastisch reduziert werden", kommentiert Präsident Prof. Georg Wick die Situation und verspricht, dass der FWF weiter energisch als Anwalt der Wissenschaft auftreten wird. Er hofft, dass möglichst viele der zurückgestellten Forschungsvorhaben noch finanziert werden können. (cf)