Bündelung und Integration der europäischen Forschung

Das 6. EU-Rahmenprogramm für Forschung und technologische Entwicklung steht ganz im Zeichen der Schaffung eines Europäischen Forschungsraums. Schwerpunktsetzungen und neue Instrumente sollen die europäische Zusammenarbeit stärken, die Mobilität steigern und die Dynamik von Forschung und Entwicklung steigern.
Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa
Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa
Es gehe darum, die vorhandenen Stärken zu stärken, sagte Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa gestern bei der Präsentation des neuen EU-Rahmenprogramms in der Aula der Universität Innsbruck vor 250 interessierten Besuchern. Damit findet er sich in Einklang mit den Intentionen der EU-Forschungspolitik, aber auch den nationalen Initiativen zur Stärkung der Forschung. Wie der stellvertretende Vorsitzende Prof. Günter Bonn dargelegt hat, geht es auch dem Rat für Forschung und Technologieentwicklung um eine Fokussierung der österreichischen Forschungsleistungen. Dazu wurden vom Rat zukunftsträchtige Kernbereiche wie die Lebenswissenschaften, die Informations- und Kommunikationstechnologie und die Nanotechnologie definiert, die besonders gefördert werden sollen. Manfred Horvat, Direktor des BIT, erläuterte den anwesenden Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft die Grundlinien des neuen Programms: "Ein Gutteil der Mittel fließt in die Bündelung und Integration der Forschung der Europäischen Union. Der Kernbereich des Rahmenprogramms sind die thematischen Schwerpunkte." Das Programm sieht grundlegend neue Instrumente, wie Exzellenznetzwerke und Integrierte Projekte vor und gilt bis 2006. Neu ist auch jene Regelung, dass statt aus bisher zwei nun Partner aus mindest drei Mitgliedsländern an einem Projekt beteiligt sein müssen.

Forschungs-Vizerektor Prof. Peter Loidl wies auf die Erfolge im letzten Rahmenprogramm hin. Österreich konnte hier 100% der nach Brüssel gegangenen Mittel wieder ins Land zurück holen. Tirol und die Universität Innsbruck verzeichneten dabei eine überdurchschnittliche Beteiligung. Die Universität hat sich auch auf das neue Programm gut vorbereitet. Vor 2½ Jahren wurde das project.service.buero gegründet, dass wichtige Arbeit bei der Vorbereitung von EU-Projekten leistet. "Ich freue mich sehr darüber, wenn sich die Wissenschaftler aber auch die Partner aus der Wirtschaft der Expertise des project.service.bueros bedienen."

In seiner Rede zur Tiroler Forschungspolitik deklarierte sich Landeshauptmann van Staa zum wiederholten Male als vehementer Gegner der Medizinausgliederung und stellte eine mögliche Lösung im Rahmen der anstehenden Koalitionsverhandlungen in Aussicht. Auch betonte er, dass das Land Tirol ganz im Sinne des Mottos "vorhandene Stärken zu stärken" den Stellenwert der Universität Innsbruck aktiv fördern werde.