Milzbrand- und Pesterreger sicher und schnell erkennen

In Innsbruck treffen sich heute und morgen Experten aus Georgien, Deutschland und Österreich um die Diagnose der gefürchteten Infektionskrankheiten Milzbrand, Pest und Tularämie zu diskutieren. Innsbruck verfügt mit seinem L3-Sicherheitslabor international über einen herausragenden Ruf in der Diagnostik solcher Erreger.
Milzbrandzellen auf Nähragar (D. Khaschabi, M. Schönbauer)
Milzbrandzellen auf Nähragar (D. Khaschabi, M. Schönbauer)
Die aktuelle Diskussion über Bioterrorismus und biologische Kriegsführung, aber auch das natürliche Vorkommen von Milzbrand-, Pest- oder Tularämieerregern verdeutlicht die Notwendigkeit einer sicheren und schnellen Diagnostik für funktionierende Krisenpläne. Verlässliche Verfahren zur schnellen und exakten Bestimmung dieser seltenen aber äußerst gefährlichen Krankheitserreger stehen deshalb im Mittelpunkt der Expertentagung, die vom Institut für Hygiene und Sozialmedizin organisiert wird.

Noch heute treten selbst in Österreich immer wieder natürliche Milzbranderreger auf. Auch die Tularämie, die sogenannte Hasenpest, ist in Nordostösterreich weit verbreitet. Pestbazillen führen insbesondere in Ländern wie Tansania, Kongo, Vietnam oder Madagaskar immer wieder zu epidemischen Infektionen. Die rege Fernreisetätigkeit lässt ein Einschleppen dieser Erreger nach Österreich nicht ausschließen. Wissenschaftler vom National Center for Disease Control in Tiflis berichten während der Tagung vom Auftreten von Antrax- und Pesterregern in Georgien und Armenien. Im südlichen Kaukasus werden jedes Jahr zahlreiche Infektionsfälle registriert. Der hohe Standard der österreichischen Labors wird durch die Entwicklung neuer Verfahren zur Bestimmung der Krankheitserreger weiter verbessert.