Silber für Innsbrucker Pharmazeutin

Prof. Judith Rollinger und ihr Team vom Institut für Pharmazie wurden im Rahmen einer Erfinderinnenmesse in Südkorea für eine Erfindung zurVerwendung von Morphin-Derivaten bei der Therapie neurodegenerativer Erkrankungen mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. Am Dienstag überreichte Wissenschaftsministerin Beatrix Karl in Wien die Medaille persönlich an die Innsbruckerin.
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Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (re.) und Judith Rollinger (li.) vom Institut für Pharmazie. (Foto: Willibald Haslinger)

Bei der „Korean International Women's Invention Exposition“ (KIWIE) von 6. bis 9. Mai 2010 in Südkorea wurden fünf österreichische Erfinderinnen ausgezeichnet. Dies war Anlass für Bundesministerin Beatrix Karl, die fünf engagierten und erfolgreichen Wissenschafterinnen ins Ministerium einzuladen und ihnen gemeinsam mit Vertretern des Wirtschaftsministeriums und der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) zu gratulieren. Die KIWIE ist eine „Erfinderinnen-Messe“ die Erfindungen von Frauen gewidmet ist und bereits zum dritten Mal durchgeführt wurde. Die ausgezeichneten Forschungsleistungen der fünf österreichischen Projekte stammen aus der Frauenförderungsschiene von uni:invent, einem gemeinsamen Programm von Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium. „Die Auszeichnungen unterstreichen den wertvollen und unverzichtbaren Beitrag von Frauen im Wissenschafts- und Innovationssystem“, sagte Ministerin Karl bei der Überreichung der Urkunden. Neben dem Team um Judith Rollinger und Helmut Prast vom Institut für Pharmazie der Universität Innsbruck wurden auch Erfinderinnen aus Linz und Wien ausgezeichnet.

Therapie neurodegenerativer Erkrankungen

Ausgehend von dem von Prof. Judith Rollinger geleiteten und von der FFG finanzierten Bridge-Projekt ‚Natural products derivatives for the treatment of dementia diseases‘ entstanden neue, arzneistoffrelevante Erkenntnisse zu Morphinanen. In der im Eigentum der Universität Innsbruck stehenden Erfindung „The use of morphinans with memory-enhancing and pro-cholinergic properties“ haben Rollinger und Prof. Helmut Prast mit ihrem Team am Institut für Pharmazie gezeigt, wie bestimmte Morphin-Derivate ohne Suchtpotenzial und mit deutlich gedächtnissteigernder Leistung in der Therapie von neurodegenerativen Erkrankungen, wie zum Beispiel Alzheimer, eingesetzt werden können. Diese Diensterfindung wurde von der Universität Innsbruck im Dezember des Vorjahres zum europäischen Patent angemeldet.

(cf)