Universität feierte sechs neue DozentInnen

Die Habilitation ist der höchste akademische Abschluss, für den herausragende Leistungen in wissenschaftlicher Forschung und universitärer Lehrenachgewiesen werden müssen. Im Rahmen einer Habilitationsfeier am 25. Juni erhielten sechs Neo-DozentInnen aus fünf Fakultäten ihre venia docendi verliehen.
Die Habilitierten mit VR Märk und den DekanInnen sowie FakultätsstudienleiterInnen.
Die Habilitierten mit VR Märk und den DekanInnen sowie FakultätsstudienleiterInnen.

„Der Nachwuchs ist das wichtigste Gut einer gesellschaftlichen Gruppe. Aus diesem Grund freut es mich ganz besonders, dass wir heute die Verleihung der venia docendi an sechs hoffnungsvolle NachwuchswissenschaftlerInnen unserer Universität feiern können“, so Forschungs-Vizerektor Tilmann Märk in seinen Begrüßungsworten. Er dankte den Habilitanden dafür, dass sie durch ihre Arbeit wesentlich zur Forschungsleistung der Universität Innsbruck beigetragen haben, die so VR Märk, im internationalen Vergleich trotz der vergleichsweise geringen finanziellen Ausstattung durchaus mithalten könne. Den sechs Neo-DozentInnen gab Märk abschließend einen Rat mit auf den Weg: „Nutzen Sie die Vorteile des Korsetts, das sich aus den Traditionen an der Universität ergibt, schrecken Sie aber auch nicht davor zurück, es zu sprengen, wenn es notwendig ist. ForscherInnen dürfen und müssen QuerdenkerInnen sein.“

Die Vorstellung der Habilitierten wurde von den jeweiligen DekanInnen beziehungsweise FakultätstudienleiterInnen übernommen.

Die Habilitierten

Dr. Habil. Christoph Hölz wurde 1962 in Wangen im Allgäu geboren. 1984 – 1992 studierte er Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Historische Hilfswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Von 1995-1997 hatte Hölz ein Promotionsstipendium an der TU München, wo er von 1992 – 2003 auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war. 2000 promovierte Hölz am Architekturmuseum der TU München. 2004 wechselte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck, das er seit Oktober 2009 leitet. 2009 habilitierte er sich im Fach Architektur- und Baugeschichte mit dem Thema „Zur Entwicklung von Architektur und angewandter Kunst seit 1800.“

 

Dr. Michaela Ralser wurde 1962 in Meran geboren. Von 1981 – 1989 studierte sie Erziehungswissenschaften, Psychologie, Politikwissenschaft und Zeitgeschichte an der Universität Innsbruck. 1989 promovierte Michaela Ralser mit Auszeichnung in Erziehungswissenschaften und Psychologie. Nach zwei Jahren als Patientenanwältin am Psychiatrischen Krankenhaus in Hall wechselte sie 1994 als Vertragsassistentin an das Institut für Erziehungswissenschaften der Uni Innsbruck. Von 2000 – 2003 leitete Michaela Ralser die Interfakultäre Koordinationsstelle für Feministische Forschung und Lehre an der Universität Innsbruck. Seit 2000 ist sie bis heute als Universitätsassistentin am Institut für Erziehungswissenschaften tätig. Mit der Habilitationsschrift „Das Subjekt der Normalität. Wissensproduktion und Wissenskommunikation am Beispiel der Psychiatrie als Gesellschaftswissenschaft um 1900“ erhielt sie 2009 die venia für das Fach Erziehungswissenschaft.

 

Dr. Andreas Exenberger wurde 1972 in Kufstein geboren und studierte Volkswirtschaftslehre sowie Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck. 2003 schloss er das Doktoratstudium der Volkswirtschaftslehre mit einer Promotion im Fach Wirtschafts- und Sozialgeschichte ab. Seit 1999 ist Exenberger in verschiedenen Funktionen als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wirtschaftstheorie, -politik und –geschichte der Universität Innsbruck tätig. Seit 2002 ist er zudem Mitglied der Forschungsplattform Weltordnung – Religion – Gewalt (seit 2010 Politik – Religion – Kunst). Exenberger ist (Ko)-Autor von drei Monographien, 35 Buch- und Zeitschriftenbeiträgen, (Mit-)Herausgeber von sechs Sammelbänden und zwei Buchreihen. 2009 habilitierte sich Andreas Exenberger im Fach Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik der Uni Innsbruck.

 

Dr. Christan Pfeifer wurde 1963 in Zams geboren und studierte von 1982 – 1989 Mathematik an der Universität Innsbruck. 1992 promovierte Pfeifer mit Auszeichnung im Fach Mathematik. Nach Mitarbeit in einem Ingenieurbüro in Hall ist er seit 1994 in verschieden Projekten – unter anderen an den Instituten für Statistik und Mathematik der Uni Innsbruck sowie am Institut für Sozialmedizin der Medizinischen Universität Innsbruck – als Statistiker bzw. Stochastiker tätig. Seine derzeitigen Forschungsgebiete sind die Wahrscheinlichkeiten von Lawinenunfällen sowie die negativen Effekte von Informationen auf den Gewinn im Schredelseker-Modell. 2009 habilitierte sich Christian Pfeifer im Fach Statistik.

 

Dr. Helmut Weinberger wurde 1964 in Bregenz geboren. 1983 begann er die Studien Slawistik, Sprachwissenschaft und Klassische Philologie an der Universität Innsbruck, die er 1993 mit der Sponsion abschloss. 2000 folgte die Promotion zum Dr.phil. Seit 1993 ist Helmut Weinberger am Institut für Slawistik tätig – erst als Projektsassistent und seit 1995 als Vertragsassistent. Seine derzeitigen Forschungsgebiete liegen in den Bereichen Phraseologie sowie Wortbildung und Akzent des Bosnischen/Kroatischen/Serbischen. 2009 habilitierte sich Helmut Weinberger im Fach Slawische Philologie.

 

Dr. Kurt Scharr wurde 1970 in Mittersill i. Pinzgau geboren. 1996 beendete er seine Studien der Geschichte & Sozialkunde, Geographie & Wirtschaftskunde sowie Russisch an der Universität Innsbruck mit ausgezeichnetem Erfolg. 2000 promovierte er zum Doktor der Naturwissenschaften. Kurt Scharr arbeitete als Universitäts-Assistent am Institut für Geschichte und Europäischen Ethnologien sowie derzeit am Institut für Geographie der Universität Innsbruck. Zudem war er an mehreren Forschungsprojekten beteiligt. Seine 2010 approbierte Habilitationsschrift setzt sich mit dem Entstehen der österreichischen Bukowina als Kulturlandschaft auseinander.

(sr)