Hochleistungsrechnen: Kooperation mit Louisiana State University

Auf dem Gebiet des Hochleistungsrechnens und seiner Anwendungen wurde vor kurzem eine neue Zusammenarbeit in Forschung und Lehre zwischen der Universität Innsbruck und dem Center for Computation & Technology der Louisiana State University in Baton Rouge (USA) begründet.
ctt-Austausch
Innsbrucker Forscher unterwegs in Sachen Hochleistungsrechnen (v.l.): Wolfgang Kapferer, Tobias Riser und Andreas Kraxner am Center for Computation and Technology der Louisiana State University in den USA.

In vielen Forschungsgruppen verschiedenster Fakultäten an der Universität Innsbruck ist das Hochleistungsrechnen ein wichtiges Werkzeug der wissenschaftlichen Arbeit. Dazu zählen Simulationen auf Supercomputern, Parallelrechnen, verteiltes Rechnen und Visualisierung von großen Datenmengen. Mit den Grundlagen und Methoden des Hochleistungsrechnens selbst beschäftigen sich auch Wissenschaftler des Instituts für Informatik und des Zentralen Informatikdiensts der Universität. Die Aktivitäten auf diesen Gebieten sind im Forschungsschwerpunkt "Hochleistungsrechnen" zusammengefasst, welcher ein wesentlicher Bestandteil der universitären Forschungsplattform "Informatik & Applied Computing" (IAC) ist. Die Plattform IAC integriert dabei alle Forschungsaktivitäten der Universität Innsbruck im Sektor Informationstechnologie (IT) und e-Science und besteht aus den drei Schwerpunkten "Hochleistungsrechnen", "Informatik" und "Computational Engineering".

Diese Forschungsfelder sind auch zentrale Themen am Center for Computation & Technology (CCT) der Louisiana State University in Baton Rouge (USA). Bereits seit einiger Zeit bestehen einzelne Kontakte zwischen Wissenschaftlern in Innsbruck und Baton Rouge, worauf nun ein Austausch auf breiterer Basis aufgebaut wird. Die Louisiana State University ist eng mit der University of New Orleans verbunden, mit der die Universität Innsbruck bereits seit längerem, auch in Zusammenhang mit der Partnerschaft beider Universitätsstädte, einen engen transatlantischen Austausch betreibt. Die neue Kooperation fördert mit Unterstützung des Büros für internationale Beziehungen der Universität speziell Forschungsaufenthalte von Wissenschaftlern einschließlich Diplomanden und Doktoranden zu Themenfeldern des Hochleistungsrechnens an der jeweils anderen Universität.

 

Virtuelle Kurse geplant

Im Februar konnten in diesem Rahmen drei Innsbrucker Physiker und Informatiker am CCT in Louisiana bereits eine konkrete Zusammenarbeit in Forschung und Lehre initiieren. So wird voraussichtlich im folgenden Wintersemester eine gemeinsame e-Learning Lehrveranstaltung für Innsbrucker Studenten zu den Grundlagen des Hochleistungsrechnen angeboten. Der vollständig virtuelle Kurs wurde am CCT von Thomas Sterling entwickelt. Sterling ist Erfinder der Beowulf-Cluster, mit denen Hochleistungsrechnen auf einem Zusammenschluss von PCs unter dem freien Betriebsystem Linux ermöglicht wird. Auf diesem System basiert auch der HPC-Cluster "LEO1" des Schwerpunkts Hochleistungsrechnen in Innsbruck, an dem die Kursteilnehmer selbst praktische Übungen und Aufgaben zum Parallelrechnen lösen lernen werden.

Eine weitere Kooperation in der Forschung betrifft die gemeinsame Entwicklung und den Aufbau eines "Tiled wall" Visualisierungssystems, an dem wissenschaftliche Messdaten und Simulationsergebnisse in sehr hoher grafischer Auflösung auf einer gekachelten Anordnung vieler einzelner Bildschirme veranschaulicht und analysiert werden können. Diese Entwicklung wird im Mai auch auf dem 4. High-End-Visualisierungsworkshop im Universitätszentrum Obergurgl vorgestellt, der von Wissenschaftlern beider Universitäten organisiert wird.