Pflanzen und Klima entdecken

Ein seit kurzem abgeschlossenes Projekt mit Beteiligung der Universität Innsbruck hatte das Ziel, Schülerinnen und Schülern aktuelle Forschung aus derBotanik und zum Klimawandel näher zu bringen. Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen waren an dem Projekt beteiligt.
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Schülerinnen und Schüler der Volksschule Rum bei einem Besuch im Botanischen Garten, der im Rahmen von „Tee für PuK“ stattfand. (Foto: Tee4PuK)

Rund 470 Kinder und Jugendliche lernen zu Pflanzen und Klima, das alles im Rahmen ihres Unterrichts, in der Schule, im Kindergarten und bei Exkursionen zu Forschungseinrichtungen: Das Projekt „Tee für PuK“ (kurz für „Talente erreichen und entwickeln am Forschungsbeispiel Pflanzen und Klima“) machte das möglich. Ein ganzes Schuljahr lang begleiteten Expertinnen und Experten der Universität und Partner aus der Wirtschaft die Schülerinnen und Schüler. Koordinatorin des über die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) abgewickelten Projekts war Mag. Sigrid Pearce, selbstständige Unternehmensberaterin aus Innsbruck. „Voraussetzung dieser Art von Projekten ist die Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen mit der Privatwirtschaft in der Vermittlung von Forschung an Schülerinnen und Schüler“, erklärt sie. „Unser Hauptziel war, mehr junge Menschen für eine Karriere in der österreichischen Forschungslandschaft zu begeistern, Mädchen gleichermaßen wie Buben.“

Beteiligung der Universität

Von der Universität Innsbruck waren das Institut für Botanik mit dem Botanischen Garten und der Grünen Schule, das Institut für Physikalische Chemie und das Institut für Ökologie beteiligt. Sie alle boten den Schülerinnen und Schülern Einblick in die Arbeit von Forscherinnen und Forschern: Die Grüne Schule bot Module zu Photosynthese und Stärke und zu Inhaltsstoffen von Pflanzen, die altersgerecht aufbereitet präsentiert wurden. „Die jüngeren Kinder haben hier zum Beispiel in einem Riech- und Tastpuzzle gelernt, verschiedene Lebensmittel bestimmten Pflanzen zuzuordnen“, sagt Sigrid Pearce. „Die beiden Themenschwerpunkte, Pflanzen und Klima, konnten die Schülerinnen und Schüler in eigenen Projekten erarbeiten.“ So gingen Volksschüler etwa der Frage nach, wie Pflanzenwirkstoffe in eine Creme kommen – und haben auch selbst Creme hergestellt.
Prof. Georg Wohlfahrt vom Institut für Ökologie ist mit den Schülerinnen und Schülern im Botanischen Garten der Frage nachgegangen, wie und warum Pflanzen ihre Transpiration regulieren. Die Jugendlichen konnten dazu selbst Messungen an ausgewählten Versuchspflanzen machen. „Besonders gefreut hat mich, wenn Schülerinnen und Schüler, von der eigenen Neugier getrieben, begannen, sich über die vorbereitete Aufgabe hinaus mit der Materie auseinanderzusetzen und beispielsweise mit einem Messgerät verschiedene Pflanzen im Botanischen Garten untersuchten“, erzählt Georg Wohlfahrt. Der Chemiker Prof. Thomas Lörting vom Institut für Physikalische Chemie schließlich brachte den Schülerinnen und Schülern im Rahmen eines Fachvortrages den aktuellen Wissensstand zum Thema Klimawandel näher. Gemeinsam mit den Schülern konzipierte er den Aufbau einer „Treibhauskammer“, die jene Effekte simuliert, die in der Erdatmosphäre zum Treibhauseffekt führen. Die Schulklasse fertigte einen funktionierenden Aufbau an, um die unterschiedlichen Einflussfaktoren auf die Temperaturerwärmung im Rahmen des Treibhauseffektes zu studieren.

Alle Altersgruppen

Als Schulpartner waren jeweils mehrere Klassen des Reithmann-Gymnasiums (Ober- und Unterstufe), der Hauptschule Rum, der Volksschule Rum, der Volksschule Neu-Rum und des Kindergartens Rum beteiligt – Kinder und Jugendliche (fast) aller Altersgruppen. Neben den Universitätsinstituten waren außerdem die Unternehmenspartner Ionimed Analytik GmbH, Ionicon Analytik GmbH und die „A pure green source GmbH“ am Projekt beteiligt. Außerdem gab es die Möglichkeit für interessierte Schulen, selbst Vorhaben einzureichen und diese mittels eines Kooperationsschecks über je 1.000 Euro gefördert zu bekommen. „Wir haben mehrere Schulen und Kindergärten mittels dieser Schecks gefördert, darunter Einrichtungen aus der Steiermark und aus Oberösterreich“, erklärt Sigrid Pearce. „Tee für PuK“ wurde aus den Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie mit insgesamt 60.000 Euro gefördert und über die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) abgewickelt. An der Schlussveranstaltung Mitte Juni im Veranstaltungszentrum FORUM in Rum nahmen mehr als 200 Kinder und rund 100 Erwachsene teil.