Großer Erfolg für Innsbrucker Gebirgsforschung

Die Gebirgsforschung in Innsbruck ist international renommiert. Die Aufnahme der in Innsbruck publizierten Zeitschrift eco.mont in einen der wichtigstenwissenschaftlichen Indices – den Thomson Reuters Science Citation Index Expanded – ist ein weiterer Beweis für die internationale Expertise, über die die Universität Innsbruck in diesem Forschungsgebiet verfügt.
An der Univeristät Innsbruck versteht man es, den Standortvorteil im Herz der Alpen z …
Die Innsbrucker Gebirgsforschung versteht es, ihren Standortvorteil zu nutzen. (Foto: Uni Innsbruck/ Eva Fessler)

„Wir sind sehr stolz über die Aufnahme in diesen bedeutenden Index. Vor allem weil wir damit die erste indizierte Zeitschrift an der Universität Innsbruck sind. Wir haben die die Aufnahme in den Science Citation Index Expanded auch in der kürzestmöglichen Zeit – innerhalb von drei Jahren – erreicht “, erklärt Prof. Axel Borsdorf vom Institut für Geographie der Universität Innsbruck. Gemeinsam mit Dr. Günther Köck von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gibt er das Magazin „eco.mont – Journal on Protected Mountain Areas Research and Management“ heraus. „Mit der Aufnahme wurde auch beschlossen, dass rückwirkend alle Ausgaben unserer Zeitschrift indiziert werden – ein großer Vorteil für all unsere Autoren, unter denen sich auch viele Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler befinden“, so Borsdorf.

Neuer Schutzgedanke

Angeregt wurde die Gründung von eco.mont von dem der Alpenkonvention assoziierten Netzwerk Alpiner Schutzgebiete (ALPARC) und dem Internationalen Wissenschaftlichen Komitee für Alpenforschung (ISCAR), die nach einer Schnittstelle im Bereich der Gebirgsschutzgebietsforschung gesucht haben. „Naturschutz im Allgemeinen und Gebirgsschutz im Speziellen wurde bis vor zehn Jahren als Schutz im Sinne von Konservierung verstanden“, erklärt Axel Borsdorf. „Dann hat man erkannt, dass es nicht möglich ist, die Natur unter eine Käseglocke zu stellen, da auch diese sich immer weiter entwickelt. Ein weiterer Punkt war die Frage nach der Legitimität, den Naturschutz vor den Menschenschutz zu stellen – vielfach wurde die Bevölkerung aufgrund des Schutzgedankens einfach ausgesperrt. Im Zuge der Diskussion kam man zu dem Schluss, dass auch die sozio-ökonomische Komponente in den Naturschutz miteinbezogen werden muss.“ Dies war die Geburtsstunde der modernen Gebirgsschutzgebietsforschung – ein interdisziplinäres Forschungsgebiet, das den PraktikerInnen Methoden und Anregungen liefern soll, um diese neue Strategie umzusetzen.

Schnittstelle

„Als der Bedarf nach einer Zeitschrift als Schnittstelle zwischen Praxis und Forschung immer größer wurde, lag nahe, dass diese in Innsbruck herausgegeben werden soll“, erklärt Prof. Borsdorf. „Glücklicherweise gibt es hier zwei Einrichtungen, die Gebirgsforschung betreiben. Neben der Universität Innsbruck ist auch das Institut für Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie für Wissenschaften hier beheimatet und beide Institutionen waren bereit, das Projekt zu unterstützen.“

eco.mont erscheint zweimal jährlich im Juni und Dezember und wird in der Printversion von innsbruck university press und als e-journal von Austrian Academy of Sciences Press herausgegeben. Die Redaktion der Zeitschrift haben Valerie Braun und Brigitte Scott inne, die gemeinsam das Editorial Office bilden. Die publizierten Artikel werden nach internationalem Standard mit einem Double-blind-peer-reviewed Verfahren geprüft. Das editorial board, überwiegend PraktikerInnen im Gebirgsgebietsschutz, legt neben der Qualität der Artikel auch großen Wert auf eine geographische Ausgewogenheit. „Auch wenn rund die Hälfte der publizierten Artikel die Alpen betreffen, sind wir offen für Forschungsergebnisse aus anderen Gebirgszügen. In einer globalisierten Welt ist es nur logisch, Forschungsergebnisse und Erfahrungen zu teilen und voneinander zu profitieren“, so Borsdorf. Gespannt ist man bei eco.mont nun auf die eigene Impact-Rate, die in gut einem Jahr zu erwarten ist. „Ich bin aber davon überzeugt, dass das Ergebnis gut ausfallen wird und freue mich auf die weitere Arbeit“, so Axel Borsdorf.