Kopf der Woche: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Walter Hudovernik

Walter Hudovernik, langjähriger Lehrbeauftragter am damaligen Institut für Wasserbau der Universität Innsbruck, erhielt von Bundespräsident Heinz Fischer den Berufstitel „Universitätsprofessor“ verliehen.
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Walter Hudovernik
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Walter Hudovernik

Die Verleihung des Berufstitels „Universitätsprofessor“ kann vom Universitätskollegium für Personen beantragt werden, die das 50. Lebensjahr vollendet haben, als hervorragende Vertreter ihres Berufes angesehen werden können und in langjähriger Ausübung ihres Berufes Verdienste um die Republik Österreich erworben haben. „Ich freue mich sehr über die große Ehre, die mir durch diese Verleihung zuteil geworden ist und danke dafür“, so Walter Hudovernik.

 

Walter Hudovernik begann seine berufliche Tätigkeit 1961 bei der TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG, wo er 30 Jahre in der Abteilung Maschinenbau und Elektrotechnik bei Planung, Ausführung und Inbetriebsetzung von Wasserkraftanlagen mitwirkte.

 

„Hydraulisch-dynamische Fließ- und Beanspruchungsvorgänge im Triebwassersystem solcher Anlagen mit Druckschacht, Wasserschloss und Druckstollen wie im damals gerade fertig gestellten Kaunertalkraftwerk konnten auf der Grundlage neuer regelungstechnischer Methoden erfolgreich überprüft und optimal beherrscht werden. Es war sinnvoll, technisches Neuland zu betreten“, erzählt Prof. Hudovernik über die Erfahrungen. Aus diesem Grund kooperierte er im Laufe seiner Karriere eng mit der Wissenschaft und blickt dabei auf „die hervorragende Teamarbeit bei der Errichtung der Werksgruppe Sellrain-Silz zurück, bei der das ausgezeichnete Fakultäten übergreifende Zusammenwirken der Sparten Bauwesen und Maschinenwesen der Optimierung dieses Bauvorhabens in besonderer Weise zugute kam.“

 

„1972 wurde mir angeboten, als Lehrbeauftragter der Universität Innsbruck im Institut für Wasserbau im Sinne der Förderung des Verständnisses zwischen Bau- und Maschinenwesen bei Kraftwerksplanungen die Vorlesungen „Hydraulik“ sowie „Maschinen und Verschlussorgane in Wasserkraftanlagen“ zu übernehmen“, so Hudovernik. „Der Lehrverpflichtung – ohne Unterbrechung bis 1997 mit rund 750 Vorlesungen – die ich stets zur Festigung der eigenen Fachkenntnisse nützte, verdanke ich die Überzeugung, dass das Forschungsdenken sich als besondere Kraft im Ethos technischer Berufe auswirkt.“

 

Zur Person:

Nach der Matura an der Bundesoberrealschule in Innsbruck studierte Walter Hudovernik Maschinenbau an der TU Graz.

Nach kurzer Tätigkeit in der Maschinenbaufirma Leitner in Südtirol begann seine berufliche Karriere in der Konstruktionsabteilung der Maschinenfabrik Andritz/Escher Wyss sowie deren hydraulischen Forschungsanstalten in Graz und Zürich, wo er 1961 auch seine Dissertation „Untersuchungen an Nabendiffusoren von Axialmaschinen“ zur Wirkungsgradverbesserung dieser Turbinentype schrieb.

1961 begann er seine Tätigkeit bei der TIWAG in der Abteilung Elektrotechnik und Maschinenbau im Verantwortungsbereich Maschinenbautechnik, wo er bis zum Übertritt in den Ruhestand beschäftigt war.

Von 1972 bis 1997 war Walter Hudovernik als Lehrbeauftragter am Institut für Wasserbau an der Fakultät für Bauingenieurwissenschaften der Universität Innsbruck tätig. Seine wissenschaftlichen Erkenntnisse haben ihn 1987 zur Habilitation zum Thema „Untersuchungen über die dynamische Druckbeanspruchung im Triebwassersystem von Hochdruck-Wasserkraftanlagen“ geführt.

Bis heute ist er als Berater, Gutachter und Ingenieurkonsulent für Maschinenbau, insbesondere bei in- und ausländischen Wasserkraftprojekten, eingebunden.

 

Text: Walter Hudovernik/ Susanne Röck