Kopf der Woche: Ao.Univ.-Prof. Mag.Dr. Erna Appelt

Erna Appelt, Professorin am Institut für Politikwissenschaft der Uni Innsbruck und Leiterin der interfakultären Forschungsplattform „Geschlechterforschung: Identitäten – Diskurse – Transformationen“ referiert in Bahir Dar, Äthiopien, bei der internationalen Konferenz „Gender and Development“ zum Thema „Gender Mainstreaming – a Worldwide Strategy “.
Ao.Univ.-Prof. Mag.Dr. Erna Appelt
Ao.Univ.-Prof. Mag.Dr. Erna Appelt

Im Anschluss an die Konferenz wird Appelt an mehreren äthiopischen Universitäten Workshops zu den Themen: „Gender Equality vs. Cultural Values?“ sowie „Education, Empowerment and Development“ leiten.

 

„Die Beseitigung von Armut, die Überwindung von Unter- und Mangelernährung, die Bewältigung von epidemischen Krankheiten, die gesellschaftliche Entwicklung insgesamt – all diese Fragen sind untrennbar mit der Frage der Gleichstellung zwischen Männern und Frauen verbunden. Weltweit gesehen sind Frauen in höherem Ausmaß von Hunger, Unterernährung, Armut, mangelnder Bildung und Gewalt betroffen als Männer. In vielen Gesellschaften sind Frauen im politischem Leben nicht oder unterrepräsentiert. Die Einbeziehung von Frauen in alle gesellschaftlichen Bereiche, das Empowerment von Frauen leistet einen wichtigen Beitrag, den circulus viciosus von Armut und Unterentwicklung und Gewalt zu durchbrechen“, so Erna Appelt.

 

Erna Appelt beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Frage der Geschlechtergerechtigkeit und Geschlechterdemokratie - im nationalen wie im internationalen Kontext. In Forschung und Lehre behandelt Appelt Fragen der Globalisierung und der Auswirkungen der neoliberalen Wirtschaftsordnung auf die Doppel- und Dreifachbelastung, die Situation der Frauen an den Universitäten sowie um die Frage, ob Gender Mainstreaming eine  Erfolgsstrategie oder lediglich ein Lippenbekenntnis ist.

 

Seit 1. Januar leitet Appelt die neu eingerichtete interdisziplinäre und interfakultäre Forschungsplattform „Geschlechterforschung: Identitäten – Diskurse – Transformationen“, an der WissenschaftlerInnen aus acht verschiedenen Fakultäten und dem Forschungsinstitut Brenner-Archiv beteiligt sind.

 

Im Rahmen dieser Forschungsplattform ist es ein besonderes Anliegen von Appelt gemeinsam mit WissenschafterInnen aus Nachbardisziplinen mehrerer Fakultäten wissenschaftliche Kompetenz und Know-how zu entwickeln, wie der Bedarf an Betreuung und Pflege in den nächsten Jahrzehnten in menschenwürdiger Form gedeckt werden kann und dabei die Perspektive aller Betroffenen zu berücksichtigen.

 

Zur Person:

Erna Appelt in 1951 in Graz geboren und hat an den Universitäten Wien und Salzburg Geschichte und Germanistik studiert. Nach ihrem Studium hat sie zunächst an einem Wiener Gymnasium unterrichtet, 1984 promoviert und 1986-1988 ein postgraduales Studium am Institut für Höhere Studien in Wien absolviert. 1989 ist Appelt an die Universität Innsbruck gekommen, hat sich 1995 für das Fach Politikwissenschaft habilitiert und ist seit 1997 ao. Univ.-Prof. für Politikwissenschaft. Appelt hat zahlreiche wissenschaftliche Projekte betreut, hat an mehreren in- und ausländischen Universitäten gelehrt und zahlreiche Publikationen im Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung vorgelegt.