Kopf der Woche: Thomas Fahringer

Seit September arbeitet der gebürtige Tiroler Prof. Dipl. Ing. Dr. Thomas Fahringer als Universitätsprofessor für Informatik an der Universität Innsbruck. Im Mittelpunkt seiner gegenwärtigen Forschungstätigkeit steht das Grid, das die weltweite Vernetzung von beliebigen Rechner- und Speichersystemen zum Ziel hat.
Prof. Thomas Fahringer
Prof. Thomas Fahringer

Weitere Forschungsschwerpunkte des 1965 in Rettenschöss/Tirol geborenen Informatikers liegen auf dem Gebiet der Verteilten und Parallelen Systeme, insbesondere den Bereichen Software-Werkzeuge und Programmierparadigmen für Verteilte und Parallele Systeme, parallelisierende Compiler, Leistungsvorhersage und Leistungsbewertung, symbolische Programmanalyse und -bewertung sowie optimierende Code Transformationen.
Neben Grid ist er überdies noch in das renommierte BlueGene-Projekt von IBM (Yorktown Heights, USA) involviert, wobei er an der Entwicklung eines Werkzeugs zur Modellierung und Leistungsbewertung von Programmen für den ersten geplanten Petaflop-Rechner der Welt arbeitet.

Nach Abschluss der Bundeshandelsakademie in Wörgl studierte Fahringer zunächst Informatik an der Technischen Universität Wien, an der er 1988 das Diplomstudium abschloss und 1993 zum Dr. techn. promovierte. Nach dem Studium folgte ein zweijähriger Auslandsaufenthalt in den USA, wo er als Forschungsassistent an der Carnegie Mellon University, Pittsburgh tätig war. Dort arbeitete er sich als Mitglied der Forschungsgruppen von Prof. H. T. Kung (School of Computer Science) und Prof. Fritz Prinz (Engineering Design Research Center) in die Materie des Parallelrechnens und der parallelen Rechnerarchitekturen ein.
1990 kehrte er an das Institut für Statistik und Informatik der Universität Wien zurück. In Wien widmete er sich im Rahmen seiner Forschungstätigkeit dem Gebiet der Anwendungsparallelisierung sowie der Modellierung und Leistungsbewertung von Hochleistungsrechnern und -programmen. Auf Einladung der NASA setzte er dann seine Forschungsarbeiten am ICASE in Langley, Virginia, fort, wo er sich intensiv mit verschiedenen Programmierparadigmen für verteilte und parallele Systeme beschäftigte.
Später begann Fahringer schließlich seine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Softwaretechnologie und Parallele Systeme an der Universität in Wien. Hier konzipierte er neue Message-Passing-Optimierungen für Architekturen mit verteiltem Speicher und evaluierte diese anhand von realen Anwendungen.
Aber Thomas Fahringer widmete sich in Wien nicht nur der Forschung, sondern auch der Lehre, Spezialthemen aufgreifendem Unterricht inklusive praktischer Übungen und versuchte außerdem Diplomanden in internationale Forschungsprojekten einzubinden.
Nach seiner Habilitation im Jahre 1998 baute er eine Forschungsgruppe mit dem Arbeitsschwerpunkt "Software-Werkzeuge für das Hochleistungsrechnen" als Teil des SFB Aurora am Institut für Softwarewissenschaft der Universität Wien auf.

Thomas Fahringer hat seit vielen Jahren sowohl als Mitarbeiter als auch als Projektleiter an zahlreichen nationalen und internationalen Projekten (FWF, BMWF, ESPRIT, IST, NSF, DARPA) partizipiert. Sein wissenschaftliches Werk umfasst rund 60 begutachtete Publikationen, darunter zwei Bücher, 20 Zeitschriftenveröffentlichungen sowie zwei Best-Paper-Awards.