3. CEnT-Workshop „Figuration ‚Gegenkultur‘“

Gegenkultur im alten Orient? Und: Wer ist Werner Failmann? Diesen zwei sehr unterschiedlichen Fragen und etlichen anderen wurde im dritten Workshop „Figuration ‚Gegenkultur‘“ der Forschungsplattform CEnT am 6. Februar 2012 nachgegangen. Mithilfe von Fallbeispielen, die von der Antike bis in die Gegenwart reichten, wurden verschiedene Figurationen von Gegenkultur präsentiert.
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Coladosen im Nahen Osten: Figurationen von Gegenkultur standen im Zentrum des dritten CEnT-Workshops. (Bild: Wikimedia Commons/Paul Joseph, CC by 2.0)

Bereits zum dritten Mal organisierte die Forschungsplattform Cultural Encounters and Transfers (CEnT) der Universität Innsbruck einen Workshop, in dessen Zentrum der inhaltliche Austausch zwischen ihren Mitgliedern sowie allen an der Erforschung von Kulturbegegnung und Kulturtransfer Interessierten stand. Während sich die ersten beiden Workshops 2010 und 2011 dem CEnT-Arbeitsbereich Theorien und Methoden gewidmet und der Ausarbeitung einer gemeinsamen CEnT-spezifischen Forschungsperspektive gedient hatten, wurde diesmal das Thema „Gegenkultur“ aus einem interdisziplinären Blickwinkel erörtert.

Dabei spiegelten die Vorträge zum einen die disziplinäre Vielfalt der Forschungsplattform CEnT wider und zum anderen auch die generationelle Durchmischung ihrer Mitglieder: Sowohl Docs als auch Postdocs und Habilitierte näherten sich dem Thema „Gegenkultur“ mithilfe von Fallbeispielen aus ihrer je fachspezifischen Perspektive an und diskutierten im Anschluss rege über die jeweiligen Ausführungen. Die Themen reichten dabei von der „Demokratiekritik in der politischen Sprache der griechischen Klassik“ (Martin Gronau, Graduiertenkolleg 'Politische Kommunikation') über „Die schöne Literatur als Gegenentwurf zu Nationalismus und Partikularismus in den jugoslawischen Nachfolgestaaten“ (Andrea Zink, Institut für Slawistik) und „In den Köpfen der Gegenkultur – Gegenkultur als Kopfgeburt: Widerständige Kollektive in erzählerischer Vermittlung“ (Sebastian Donat, Institut für Sprachen und Literaturen, Bereich: Vergleichende Literaturwissenschaft) bis zum „Spanischen Fußball im Spannungsfeld zwischen Nationalismus und Regionalismus“ (Karin Mühlbacher, Institut für Romanistik).

Dieser fruchtbare Austausch soll nicht nur in einer gemeinsamen Publikation münden, sondern zudem weitere Gespräche nach sich ziehen, in denen die theoretisch-methodische Erörterung des Begriffs „Gegenkultur“ über die Disziplinengrenzen hinweg im Vordergrund stehen wird. Von der Brisanz des Themas „Gegenkultur“ zeugt nicht nur das große Interesse am Workshop, sondern zudem die Zusage der Universitätsleitung, ein universitätsinternes Doktoratskolleg mit insgesamt 5 KollegiatInnen zur Erforschung gegenkultureller Figurationen einzurichten. Der Start des Kollegs ist für das Wintersemester 2012/2013 vorgesehen.

Die einzelnen Vorträge stehen demnächst auf der CEnT-Homepage zum Nachhören bereit.

(Eva-Maria Hochhauser und Christoph Ulf)