Dag Hammarskjöld: Symposium zum 50. Todestag

Am 20. Oktober 2011 gedachten das Institut für Europarecht und Völkerrecht sowie das Institut für Politikwissenschaft des Schweden und Kosmopoliten Dag Hammarskjöld. Der zweite Generalsekretär der Vereinten Nationen und Friedensnobelpreisträger verstarb inmitten seiner Friedensbemühungen für das gerade von Belgien unabhängig gewordene Kongo im September 1961 bei einem Flugzeugabsturz.
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Dekan Prof. Bernhard Eccher und der geschäftsführende Rektor Prof. Tilmann Märk mit dem Direktor des Informationsdienstes der UN, Dr. Janos Tisovszky und dem schwedischen Gesandten in Österreich, Fredrik Löjdquist.

In Leben und Werdegang Dag Hammarskjölds führten der Gesandte des Königreichs Schweden in Österreich und bei der UNO in Wien, Fredrik Löjdquist, sowie der Amtierende Direktor des Informationsdienstes der Vereinten Nationen (UNIS) in Wien, Dr. Janos Tisovszky, ein. Darüber hinaus konnten als Referenten für das erste Panel, das sich mit dem Wirken Dag Hammarskjölds als UN-Generalsekretär und Staatsmann beschäftigte, Botschafter Dr. Helmut Tichy, der Leiter des Völkerrechtsbüros im österreichischen Außenministerium, Univ.-Prof. i.R. Dr. Gerhard Hafner, früheres Mitglied der Völkerrechtskommission der Vereinten Nationen, sowie Dr. Jelka Mayr-Singer vom Institut für Europarecht und Völkerrecht der Universität Innsbruck gewonnen werden. Das zweite Panel widmete sich Dag Hammarskjölds zu seinen Lebzeiten weitgehend unbekannter Betätigung als modernem Mystiker, wie sie vor allem in seinem posthum veröffentlichten spirituellen Tagebuch „Zeichen am Weg“ (Wägmärken) offenbar wird. Die Impulse zur engagierten Diskussion gaben Univ.-Prof. DDDr. Clemens Sedmak, FD Maurice Professor of Moral and Social Theology vom King’s College London, und Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Palaver vom Institut für Systematische Theologie an der Universität Innsbruck.

Der geschäftsführende Rektor der Universität Innsbruck Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Tilmann Märk begrüßte die von Ass.-Prof. Dr. Andreas Th. Müller (Institut für Europarecht und Völkerrecht) und Dr. Jodok Troy (Institut für Politikwissenschaft) organisierte Veranstaltung: „Ich freue mich über den steten Austausch zwischen internationalen ExpertInnen an unserer Universität.“ Dem konnte Andreas Müller für die Veranstalterseite nur hinzufügen: „Es ist bemerkenswert, welche Faszination Leben und Denken Dag Hammarskjölds auch ein halbes Jahrhundert nach seinem Tod ausüben. Seine schillernde Persönlichkeit, seine ebenso engagierte wie unkonventionelle Herangehensweise an die großen politischen Herausforderungen seiner Zeit, seine bemerkenswerte Kombination von vita activa und vita contemplativa laden zu einer Betrachtung von verschiedenen Seiten ein und bilden eine vielversprechende Basis für die interdisziplinäre Forschung und Diskussion.“

Die Vorträge der Veranstaltung werden in einem 2012 im Verlagshaus Duncker & Humblot, Berlin erscheinenden Band dokumentiert.

Zur Person:
Dag Hammarskjöld  wurde am 29. Juli 1905 am Vätternsee in Schweden als Sohn des früheren schwedischen Premierministers Hjalmar Hammarskjöld geboren. Hammarskjöld studierte Literaturgeschichte, Philosophische Erkenntnistheorie, Französisch und Nationalökonomie. Bereits mit 25 Jahren, 1930, wurde Dag Hammarskjöld Sekretär der Arbeitslosenkommission  der schwedischen Regierung. 1932 wurde er Assistent im Finanzministerium, 1935 Sekretär der schwedischen Reichsbank, der er ab 1941 als Präsident des Direktoriums der Reichsbank vorstand. Diese Positionen legte Hammarskjöld zurück, nachdem er Schwedens Hauptdelegierter bei der OEEC (Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit) wurde. 1953 wurde Dag Hammarskjöld schließlich zum Generalsekretär der Vereinten Nationen gewählt. Seine Aufgabe bestand ab nun darin, sich für den Frieden in der Welt einzusetzen. Während einer Mission im Kongo verunglückte der UN-Generalsekretär bei einem bis dato ungeklärten Flugzeugabsturz am 18. September 1961 tödlich. Der amerikanische Präsident John F. Kennedy skizzierte das Wirken Hammarskjölds in seiner Gedenkrede folgendermaßen: „Dag Hammarskjöld hat durch die UN sein ganzes tägliches Schaffen der Sache des Friedens und der Weltordnung geweiht. Seine Fähigkeit, sich aufzuopfern, ist fast legendär: Sein Name wird einen hervorragenden Platz unter den Friedensstiftern der Geschichte einnehmen.“ 1961 wurde Dag Hammarskjöld posthum mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

(ds)