Blasbichlers Twentyone präsentiert

„Es ist das größere Verbrechen, eine Bank zu gründen, als eine Bank auszurauben“, heißt es bei Bert Brecht. Unter diesem Motto gestalteten Studierende der Fakultät für Architektur in einer von Armin Blasbichler geleiteten Lehrveranstaltung 21 Handlungsanweisungen, eine Bank zu berauben. Das Ergebnis wurde nun im Rahmen einer Ausstellung im Kunstraum Innsbruck und in Buchform präsentiert.
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Foto: VR Märk, Birgit Holzner, Armin Blasbichler

Vizerektor Tilmann Märk hob in seiner Begrüßung hervor, wie sehr die Forschung an der Universität Innsbruck auch das kulturelle Leben bereichert. Dr. Hubert Salden, Kurator für zeitgenössische Kunst, unterstrich in seiner Einführung, Blasbichlers Twentyone ermuntere dazu, auf eine kreative Weise Fragen zu stellen, zu planen und zu handeln, sodass sich Menschen miteinander verständigen und die Vorstellungskraft gesellschaftlich wirksam gebrauchen.

21 Studierende der Architektur der Universität Innsbruck hatten im Rahmen eines von Armin Blasbichler geleiteten Forschungsseminars 21 Bankstellen im Großraum Innsbruck in einem Feldversuch durchleuchtet. Nach dem Muster von Hackern haben sie aus den gefundenen „Schwachstellen“ Szenarien zur Beschaffung von Werten vielfältiger Natur entwickelt. Das Ergebnis sind Notfallpläne für die Banken und deren breit gefächerte Kundschaft.

Handlungsräumen gestalten

To do the bank job bezeichnet die Tätigkeit der Beschäftigten einer Bank. Es heißt, sie schaffen Werte. Die Sprache genehmigt sich dabei ein spekulatives Moment, wenn sie mit to do the bank job auch die Tätigkeit beschreibt, eine Bank zu berauben. Mit den Anleitungen zu Handlungsräumen erwächst dem Verb to do the bank job eine dritte Bedeutungsebene, eine immaterielle Architektur. Im Sinne einer Wiederbeschaffung von Werten spekuliert sie mit der Rolle des Architekten als Drahtzieher von Banküberfällen.

Das Buch mit Beiträgen von Otto von Busch, Hubert Salden und Klaus Schönberger ist bei innsbruck university press erhältlich.

(Birgit Holzner)