[nach]haltig Bauen – Profit!? Für wen?

Das ICC Symposium 2010 „[nach]haltig Bauen – Profit!? Für wen?“ fand am 18.11.2010 an der Baufakultät der Universität Innsbruck und am 19.11.2010 im Bildungsinstitut Grillhof in Igls – Vill statt. Die Veranstaltung richtete sich vor allem an Bauunternehmer, Planer, Berater, Entwickler, Wissenschaftler und Studenten.
Nachhaltiges Bauen war Thema einer Tagung an der Fakultät für Bauingenieurwissenschaf …
Nachhaltiges Bauen war Thema einer Tagung an der Fakultät für Bauingenieurwissenschaften.

Ziel dieser Veranstaltung war es, den zum Schlagwort gewordenen Begriff der „Nachhaltigkeit“ für die Baubranche fassbar zu machen.

Die kritische Auseinandersetzung mit dem Begriff Nachhaltigkeit und der Umgang damit in der Bauwirtschaft bildeten die Schwerpunkte des Seminares. Nach dem Schaffen eines allgemeinen Themenverständnisses und einer Sensibilisierung für die Relevanz dieser Wertel wurden in mehreren Vorträgen die unterschiedlichen Herangehensweisen im Hinblick auf Infrastruktur- und Immobilienprojekte beleuchtet. Dies vor allem aufgrund der Tatsache, dass Bauvorhaben starken Einfluss auf die nachfolgenden Generationen haben.

Den Auftakt zur Veranstaltung machte Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Arnold Tautschnig vom Arbeitsbereich i3b der Universität Innsbruck, der die Referenten kurz vorstellte und alle anwesenden Teilnehmer, Studierende und Gäste begrüßte. Anschließend hielt Frau Dr. Barbara Schmon vom Lebensministerium ihren Vortrag zum Thema „Nachhaltigkeit zwischen Theorie und Praxis“. Herr Prof. Dr. Karl-Werner Brand vom Sustainability Research Consulting (SRC) München setzte sich mit der „nachhaltigen Entwicklung als gesellschaftliche Herausforderung – Perspektiven der Soziologie“ auseinander. Herr DI Jens Glöggler von ATP Sustain GmbH referierte zum Thema „nachhaltiges Bauen und Zertifizierung – Mehrwert oder doch nur Marketingtool?“. Sein Kollege Herr DI Rainer Stiller von ATP Innsbruck Planungs GmbH vollendete den ersten Teil des ICC Symposiums 2010 mit seinem Vortrag über „Nachhaltigkeitsaspekte bei Industriebauten und deren Bewertung“. Im Rahmen einer Diskussionsrunde konnten noch offene Fragen gestellt und erläutert werden. Zum Abschluss fand ein Stehempfang im Arbeitsbereich für Baubetrieb, Bauwirtschaft und Baumanagement statt, bei dem die Anwesenden die Veranstaltung ausklingen lassen konnten.

Auch am zweiten Veranstaltungstag erfolgte die Begrüßung durch Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Arnold Tautschnig. Er übergab das Wort an den ersten Vortragenden. Herr DI Dr. techn. Wolfgang Streicher vom Arbeitsbereich für energieeffizientes Bauen der Universität Innsbruck eröffnete mit seinen Ausführungen zum Thema „Einfluss der Gebäudetechnik auf die Nachhaltigkeit“. Im Anschluss dazu erläuterte Herr Prof. Dr.-Ing. Marten F. Brunk vom Lehrstuhl für Baubetrieb und Gebäudetechnik der RWTH Aachen seine Ansichten zur „Nachhaltigkeit in der Gebäudetechnik“.

Herr DI Martin Car von der Forschungsgesellschaft Straße-Schiene-Verkehr (FSV) setzte das Seminar fort, sein Vortrag handelte von der „Evaluierung des Richtlinienwerkes RVS hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Verkehrssicherheit und Nachhaltigkeit“. Inputs zur Thematik der Nachhaltigkeit des Brenner Basistunnels gab Herr Dr. Anton Rieder in Vertretung für Herrn Univ.-Prof. DI DDr. Konrad Bergmeister von der Brenner Basistunnel SE. Herr Dipl. HTL-Ing. MSc. Franz Hujber von der Österreichischen Gesellschaft für Baukybernetik beendete den Vormittag mit Erkenntnissen zu „Problematik Nachhaltigkeit – eine Frage des Gesamtsystems“.

Nach dem Mittagessen eröffnete Herr MSc. Mas. Mag. Andreas Karg mit seinem Vortrag zum Thema „Planungen zu Ende denken“. Im Anschluss dazu referierte Dr. Klaus Lugger von der Neuen Heimat Tirol (NHT) über den „Beitrag der NHT zur Nachhaltigkeit – Neubau und Bestand“.

Den letzten Vortrag hielt Frau DI Karin Hartl-Hubmann vom Amt der Tiroler Landesregierung über „spezielle Aspekte des nachhaltigen Bauens“. Abschließend wurden alle Vortragenden des Tages zur Podiumsdiskussion geladen und ausgewählte Problematiken näher erörtert. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. mont. Walter Purrer vom Arbeitsbereich i3b der Universität Innsbruck beendete die Veranstaltung mit zusammenfassenden Schlussworten und einem Hinweis auf das nächstjährige ICC Symposium 2011.

Alle Vorträge wurden als Langtext im gleichnamigen Tagungsband „[nach]haltig Bauen – Profit!? Für wen? Beiträge aus Theorie und Praxis“ im Rahmen der Schriftreihe des Arbeitsbereiches veröffentlicht. Nähere Auskünfte bzw. Informationen erhalten Sie unter www.icc-seminar.com oder direkt über den Arbeitsbereich.

 (Matthias Flora)