Wertvolle Zukunftsarbeit für Kirche und Gesellschaft

Der ULG „Pastoraljahr“ wurde in enger Kooperation mit den Diözesen Innsbruck, Feldkirch und Bozen/Brixen am 1.1.1990 zunächst als Hochschullehrgang errichtet und mit 1. Septem-ber 2002 in einen Universitätslehrgang (ULG) umgewandelt. Das Institut für Praktische Theo-logie ist seit Beginn mit der Durchführung betraut. Am 21. Oktober wurde nun sein 20jähriges Bestehen gefeiert.
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Im Rahmen einer Jubiläumsfeier im Beisein hoher diözesaner – auch bischöflicher – Würdenträger wurde das 20jährige Bestehen des ULG Pastoraljahr festlich gefeiert.

Auf Herausforderungen vorbereiten

Das Zweite Vatikanische Konzil hatte erkannt, dass eine kompetente pastorale Qualifizierung nicht nur theoretisches Fachwissen erfordert, sondern die „Kunst der Seelsorge“ auch praktisch erlernt werden muss und im Dienst des Aufbaus von Gemeinschaft steht (vgl. OT 21). Um diese Kunst zu erlernen und um auf die vielfältigen Herausforderungen in sozialer, spiritueller, theologischer, praktischer und institutioneller Hinsicht vorzubereiten, mit denen heutige Seelsorger und Seelsorgerinnen in einer sich rapid verändernden Gesellschaft konfrontiert sind, wurde der Lehrgang konzipiert und immer wieder den aktuellen Fragen angepasst.

Der ULG besteht aus dem Einsatz in einem pastoralen Bereich (Gemeinde, Klinikseelsorge, Caritas, Hospiz, usw.) und den begleitenden universitären Lehrveranstaltungen. Die Palette an Themen zur Auseinandersetzung ist entsprechend den Anforderungen pastoraler Berufe sehr breit. So werden praktische Fragen nach dem persönlichen Zeitmanagement oder projektorientiertes Planen ebenso behandelt wie aktuelle Fragen zur Sakramenten- oder Jugendpastoral.

Immer wichtiger wurden die Bereiche Teamarbeit, Leitungskompetenz und die Fähigkeit, ehrenamtliches Engagement zu fördern.

Intensive persönlich-fachliche Begleitung

Ohne viel werbetechnischen Aufwand werden seitdem im Rahmen des Pastoraljahrs Jahr für Jahr (v.a.) junge Menschen nach Abschluss des Theologiestudiums bei ihrer beruflichen Entscheidung, ihrem Such- und Entscheidungsprozess individuell und in einer gemeinsamen Lerngruppe fachlich und persönlich begleitet. Der Anteil der TeilnehmerInnen aus dem Aus-land ist dabei sehr hoch. Mit dem letztjährigen Lehrgang haben insgesamt 391 (!) Theologen und Theologinnen das Pastoraljahr absolviert. Unzählige persönliche Lebens-, Entwicklungs- und Entscheidungsgeschichten verbergen sich hinter dieser beträchtlichen Zahl, einzigartige Gesichter mit einer je individuellen Berufung, die heute in ganz verschiedenen Berufsfeldern in und außerhalb der Kirche tätig sind. Ein praxiserprobter und fachlich kompetenter ReferentInnenpool und vielfältige Formen der Begleitung (Einzel- und Gruppensupervision, Geistliche Begleitung, themenorientiertes Arbeiten in der Großgruppe und v.a. die PraxisbegleiterInnen) unterstützen die Lernprozesse.

Einzigartig in Österreich

Der ULG „Pastoraljahr“ ist in dieser Form in Österreich einzigartig. An keiner anderen staatlichen Universität Österreichs wurde über 20 Jahre eine so gute und enge Kooperation zwischen den Trägern des ULG, nämlich den Diözesen Feldkirch und Innsbruck (in den ersten 9 Jahren nahm auch die Diözese Bozen/Brixen teil) und der Theologischen Fakultät, im Besonderen dem Institut für Praktische Theologie, gepflegt. Seit seinem Bestehen ist die Absolvierung des zweisemestrigen ULG Pastoraljahr Anstellungsbedingung für die Diözesen Innsbruck und Feldkirch.

(Johannes Panhofer)

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