Helmut Reinalter feierte seinen 65. Geburtstag

Prof. Dr. Helmut Reinalter vom Institut für Geschichte und Ethnologien feierte am 15. November seinen 65. Geburtstag in der Innsbrucker Claudiana. Die iPoint-Redaktion nimmt dieses Jubiläum zu Anlass, um den Historiker vorzustellen.
Prof. Dr. Helmut Reinalter
Prof. Dr. Helmut Reinalter

Helmut Reinalter, 1943 in Innsbruck geboren, habilitierte sich 1978 für Geschichte der Neuzeit. Seit 1981 lehrt als Professor und nahm mehrere Gastprofessuren im In- und Ausland wahr (Aix-en-Provence, Salzburg, Luxembourg und Krakau).

 

Am Institut für Geschichte an der Universität Innsbruck lehrt Helmut Reinalter seit 1971 Geschichte der Neuzeit, Theorie der Geschichtswissenschaft, politische Ideengeschichte (politische Philosophie) und hat im Laufe seiner Professur ab 1981 zahlreiche Studierende ausgebildet, viele Dissertationen und Diplomarbeiten betreut und auch zahlreiche nationale und internationale Forschungsprojekte durchgeführt. International wurde er bekannt als Leiter der Forschungsstelle „Demokratische Bewegungen in Mitteleuropa 1770–1848/49“, die im Jahre 2000 im Zuge der Implementierung des UOG 93 aufgelöst werden musste. Im Rahmen dieses Forschungszentrums gab er eine Schriftenreihe bei Peter Lang (40 Bände) und das Jahrbuch „Aufklärung-Vormärz-Revolution“ (25 Bände) heraus.

 

Auf dieser Grundlage baute er internationale Netzwerke und Wissenschaftskooperationen auf, schuf bedeutende Projektschwerpunkte für Aufklärungs-, Sozietäten- und Demokratieforschung sowie für Grundlagen der Geisteswissenschaften und realisierte zahlreiche interdisziplinäre Forschungsvorhaben, die auf großes wissenschaftliches Interesse stießen. Zudem konzipierte und organisierte er auch mehrere internationale Symposien und Tagungen. Nach der Auflösung der erwähnten Forschungsstelle gründete er mit Hilfe von Sponsoren das Privatinstitut für Ideengeschichte und Demokratieforschung, das mit der Universität Innsbruck eng kooperiert und sich als Forschungseinrichtung ohne Lehrbetrieb etablierte.

 

Zu seinen Forschungsschwerpunkten am Institut für Geschichte zählen u.a. die Bereiche europäische Aufklärung und Aufklärungsprozesse seit dem 18. Jahrhundert, politische und soziale Ideengeschichte, Politische Philosophie (er war dem Institut für Philosophie vorübergehend teilzugeordnet und mit dem Aufbau einer Abteilung für praktische Philosophie beauftragt), Demokratie-, Freimaurer- und Ethikforschung, Theorie der Geschichtswissenschaft, Theorie, Methoden und Grundlagen der Geistes- und Kulturwissenschaften und Sozial- und Mentalitätsgeschichte der Neuzeit. Der Jubilar hat aus diesen Schwerpunkten über 600 Publikationen veröffentlicht.

 

Seit 2005 ist Helmut Reinalter Leiter des Innsbrucker Forums zur wissenschaftlichen Förderung des Projekts Weltethos und arbeitet in dieser Funktion mit dem Tübinger Theologen und Präsidenten der Stiftung Weltethos, Hans Küng, eng zusammen. 1972 erhielt er für seine Doktorarbeit den Theodor-Körner-Preis und 1978 für seine Habilitationsschrift den Leopold-Kunschak-Preis. Für seine Verdienste um Wissenschaft und Forschung wurde ihm das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und das Verdienstkreuz des Landes Tirol verliehen. Als langjähriger Koordinator für Frankreich und als Fakultätsbeauftragter für den Freundschaftsvertrag mit der Geistes- und Literaturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Franche Comté in Besançon wurde er zum „Chevalier dans l’Ordre des Palmes académiques“ durch das französische Erziehungsministerium ernannt.

 

(ip)