Mechatronik-Studium Lienz in den Startlöchern

Im Wintersemester 2016 beginnt das Mechatronikstudium in Lienz, zunächst in der Wirtschaftskammer – im Jahr 2017 erfolgt die Übersiedlung an den neuen Campus Mechatronik bei der Privaten Höheren Technischen Lehranstalt.
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v.l.: Holger König, Geschäftsführer Liebherr-Hausgeräte Lienz, LH Günther Platter, UMIT-Rektorin und LFU-Vizerektorin Sabine Schindler, LR Bernhard Tilg, Michael Aichner, Obmann Wirtschaftskammer Lienz. (Foto: Land Tirol/Julia Herrnegger)

Im Dezember 2014 fand das Erstgespräch der Landesregierung in Lienz statt. „Und heute in einem Jahr, im Wintersemester 2016, werden ganz genau hier bereits bis zu 30 Studierende ihre Mechatronikausbildung begonnen haben“, betonte LH Günther Platter vergangenen Freitag beim Pressegespräch in der Bezirksstelle der Wirtschaftskammer in Lienz ein „äußerst rasantes Arbeitstempo“. Dieses Bachelorstudium startet zunächst in Räumen der Wirtschaftskammer in Lienz. Das gilt vorbehaltlich der Genehmigung durch die für die österreichischen Hochschulen zuständige Qualitätssicherungsagentur AQ-Austria. „Schon im Herbst 2017 wird der bei der Privaten Höheren Technischen Lehranstalt am Linken Iselweg neu errichtete Campus Mechatronik Lienz bezugsfertig sein“, ergänzte Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg.

Akkreditierung und Architektenwettbewerb

Das Land Tirol fördert das sechssemestrige Bachelorstudium mit rund 1,5 Millionen Euro jährlich. „Mit Hochdruck haben wir gemeinsam mit der Universität Innsbruck und der UMIT in Hall an der Realisierung des Hochschulstudiums für Osttirol gearbeitet“, verweist der Landeshauptmann auf die noch vor Weihnachten erfolgende Ausschreibung der Studienleitung. „Im Rahmen der Standortakkreditierung folgt voraussichtlich im Februar 2016 die Begehung durch internationale Gutachter in Lienz. Im selben Monat soll auch der Architektenwettbewerb für den Campus Mechatronik abgeschlossen sein“, informierte LR Tilg.

Auch E-Learning ist geplant

„Die Studienleitung soll in Technik mit Schwerpunkt Mechatronik habilitiert sein. Aufgabe ist vor allem die Koordination des Studiums am Standort Lienz. Außerdem wird für Praktika, Projektarbeiten und Forschungsprojekte ein Netzwerk mit Unternehmen aus der Region aufzubauen sein“, sagte Sabine Schindler, UMIT-Rektorin und Forschungsvizerektorin der Uni Innsbruck. Das Vollzeitstudium in Lienz bietet die Inhalte der bereits akkreditierten gemeinsamen Mechatronikausbildung von UMIT und Universität Innsbruck. Mittels E-Learning sollen die Studierenden in Osttirol über eine Glasfaseranbindung auch an Vorlesungen in Nordtirol teilhaben können. „Dafür werden sieben Hörsäle an den Standorten Hall und Innsbruck mit modernster Infrastruktur ausgestattet werden“, kündigte Schindler an.  Als Vizerektorin der Universität Innsbruck fügte sie hinzu: „Es zeigt sich am Beispiel Osttirol deutlich, dass Tirols Hochschulen gemeinsam mehr erreichen können und mit diesem neuen Angebot einen Mehrwert für den Bildungs- und Wissenschaftsstandort Tirol schaffen.“

TechnikerInnen aus der Region für die Region

Michael Aichner, Obmann der Bezirksstelle Lienz der Wirtschaftskammer, ist sich der Erfolg versprechenden Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft bewusst: „Bereits in einem Jahr startet in Lienz in enger Zusammenarbeit mit Osttiroler Technologieunternehmen eine hochwertige universitäre technische Ausbildung, die Techniker aus der Region für die wirtschaftlichen Bedürfnisse der Region ausbildet.“
„Mit dieser großen Bildungsinvestition stärkt die Landesregierung den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Tirol nachhaltig“, schließen LH Platter und LR Tilg: „Wir verlängern damit die immer besser vernetzte Tiroler Hochschullandschaft von Landeck bis Lienz, das zukünftig Bezirkshaupt- und Universitätsstadt sein wird.“

(red)