Robert Bosch Juniorprofessur für Björn Vollan

Der Umwelt- und Ressourcen-Ökonom Dr. Björn Vollan vom Institut für Finanzwissenschaft erhält eine mit einer Million Euro dotierte Robert Bosch Juniorprofessur und wird ab Oktober an der Philipps-Universität Marburg das Verhalten von Menschen unter dem Einfluss von Klimakatastrophen erforschen.
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Dr. Björn Vollan (Foto: Andreas Friedle)

In seinem Forschungsprojekt untersucht Björn Vollan den Einfluss von Klimakatastrophen auf das Verhalten betroffener Menschen und ihren Umgang mit natürlichen Ressourcen. Dafür stellt die Robert Bosch Stiftung über fünf Jahre hinweg eine Million Euro zur Verfügung. Experten prognostizieren für das Jahr 2050 rund 200 Millionen Umwelt- und Klimaflüchtlinge. Nationale Regierungen und die internationale Staatengemeinschaft stehen vor der wichtigen Aufgabe, das menschliche Leid zu lindern und den betroffenen Menschen eine neue Heimat zu bieten. Mit den Ergebnissen seiner Forschung will Vollan eine fundierte Entscheidungsgrundlage für Regierungen und politische Akteure zur Verfügung stellen. Anhand seines theoretischen Modells soll geprüft werden, welche politischen Maßnahmen die besten Erfolgsaussichten versprechen. Im Rahmen der Robert Bosch Juniorprofessur wird der Ressourcen-Ökonom unter anderem Bevölkerungsgruppen auf den Salomonen im Südwestpazifik untersuchen, die in absehbarer Zeit ihre Heimat durch den Anstieg des Meerwasserspiegels verlieren werden. Auf den Philippinen wird er das Verhalten von Menschen erforschen, die von den verheerenden Auswirkungen des Taifuns Haiyan im Jahr 2013 betroffen sind. 

Björn Vollan studierte Ökonomie in Freiburg und promovierte an der Philipps-Universität in Marburg mit einer Arbeit zu Kooperation bei gemeinschaftlich genutzten Ressourcen. Seine Forschung führte ihn bislang in Regionen Afrikas, Chinas und Mexikos. Seit 2012 forscht Vollan in der Arbeitsgruppe von Prof. Hannelore Weck-Hannemann am Institut für Finanzwissenschaft der Universität Innsbruck und stärkt mit seinen Arbeiten das Forschungszentrum Umweltökonomie und regionale Entwicklung sowie die Forschungsplattform Empirische und experimentelle Wirtschaftsforschung und den Forschungsschwerpunkt Alpiner Raum – Mensch und Umwelt.

Seit 2008 verleiht die Robert Bosch Stiftung jährlich die Robert Bosch Juniorprofessur an herausragende Nachwuchswissenschaftler. Ihre Forschung trägt dazu bei, die Wechselwirkungen zwischen natürlichen Prozessen und menschlichen Umwelteingriffen besser zu verstehen. Nach Biologen, Ingenieuren und einem Agrarwissenschaftler ist Björn Vollan der erste Ökonom, der mit der Robert Bosch Juniorprofessur „Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen“ ausgezeichnet wird.

(red)