Euregio-Beirat trat erstmals zusammen

Die Ausschreibung für den mit einer Million Euro dotierten Euregio-Forschungsförderungsfonds startet Ende August. Eingeladen sind in erster Linie mehrjährige Forschungsprojekte, die alle drei Forschungsstandorte der Europaregion einbinden, unabhängig von der Fachrichtung.
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An der ersten Sitzung des Forschungsbeirates in Bozen nahm für die Universität Innsbruck Vizerektor Roland Psenner teil. (Foto: Landespresseamt Südtirol/Rainer)

„Im Mittelpunkt steht die gemeinsame Forschung in der Europaregion. Wir wollen die besten Projekte und Köpfe unterstützen, damit die Wissenschaft in Tirol, Südtirol und dem Trentino weiter zusammenwächst“, freut sich Euregio-Präsident LH Günther Platter im Anschluss an die konstituierende Sitzung des Euregio-Forschungsbeirats, der am heutigen Freitag in Bozen zum ersten Mal tagte. Ebenfalls auf der Tagesordnung stand der eigens eingerichtete Mobilitätsfonds für den Austausch von Lehrkräften und Studenten.

Beim ersten Treffen des Beirats dabei war Tirols LH Günther Platter, der in seiner Eigenschaft als Präsident des Europäischen Verbunds territorialer Zusammenarbeit (EVTZ) auch dem Beirat vorsteht, sowie sein Südtiroler Amtskollege LH Arno Kompatscher und LRin Sara Ferrari als Vertreterin der Trentiner Landesregierung. Im Beirat wirken für Tirol Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg und Innsbrucks Uni-Rektor Tilmann Märk (heute vertreten durch Vizerektor Roland Psenner), für Südtirol Ressordirektorin Andrea Zeppa und Bozens Uni-Rektor Walter Lorenz sowie für das Trentino Mariano Anderle und Trients Uni-Rektorin Daria de Pretis mit.

Eine der zentralen Säulen der Europaregion sind die Zukunftsthemen Wissenschaft und Forschung. Die Gesamttiroler Zusammenarbeit in diesem Gebiet nimmt immer konkretere Formen an und entwickelt sich zum Leuchtturmprojekt der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino. Aufgabe des Euregio-Forschungsbeirats ist es, über das Fortschreiten der Zusammenarbeit zu wachen und vor allem konkrete Anstöße zu geben. Der Beirat hat sich dabei nicht nur zur konstituierenden Sitzung getroffen, sondern gleich schon Nägel mit Köpfen gemacht. So wurde eine erste Ausschreibung im Rahmen der Forschungsförderung vorbereitet.

Die Ausschreibung wird sich auf jeden Fall an Forschungsprojekte richten, die an allen drei Forschungsstandorten gemeinsam betrieben werden. Es sind somit Verbundforschungsprojekte mit einem gemeinsamen Forschungsziel und gemeinsamer Durchführung. Die Dauer wird drei Jahre betragen, die Projektgröße zwischen 250.000 und höchstens 500.000 Euro betragen. Der Beirat wird auf Grundlage der Begutachtung durch den renommierten österreichischen Wissenschaftsfonds FWF mindestens je ein Projekt aus den Forschungskreisen Naturwissenschaften-Technik-Medizin und Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften zur Förderung empfehlen. Anspruchsberechtigt sind Forscher aller Universitäten, Fachhochschulen und Forschungsstätten.

Weiters hat der Beirat empfohlen, dass der EVTZ Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino gemeinsam mit den Universitäten Innsbruck, Bozen und Trient einen mit 100.000 Euro pro Jahr dotierten Mobilitätsfonds zur Unterstützung des Austauschs von Lehrkräften und Studenten zügig noch im laufenden Jahr 2015 umsetzt. Damit wird es schon im kommenden Wintersemester selbstverständlich werden, dass etwa ein Professor aus Trient auch Vorlesungen an der Uni Innsbruck hält oder Studierende aus Innsbruck Blockseminare in Bozen besuchen.

Positiv vermerkt wurde, dass sowohl das Präsidium als auch das Kuratorium des österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) bereits im Juni die Zusammenarbeit mit der Europaregion genehmigt haben. Für 2015 und 2016 ist die Durchführung weiterer Ausschreibungen des Euregio-Forschungsförderungsfonds geplant. Ausschreibung, Einreichung und Evaluierung der Projekte werden in englischer Sprache erfolgen. Damit wird dem Ziel der Internationalisierung entsprochen, indem die ForscherInnen an die Standards bei gemeinsamen EU-Projekten herangeführt werden. Ende August soll die Ausschreibung veröffentlicht werden. Interessierte können sich bereits im Vorfeld beim Büro der Europaregion melden, um Basisinformationen einzuholen und sich vorzubereiten.

(red)