Erweiterung des Vienna Scientific Cluster VSC 3+ mit Beteiligung der Uni Innsbruck

Hochleistungsrechnen hat an der Universität Innsbruck bereits eine lange Tradition. Nun beteiligt sich die Universität gemeinsam mit den Universitäten im Cluster Süd an der Erweiterung des Vienna Scientific Cluster VSC 3+. Diese neue, erweiterte Kooperation wurde kürzlich in Wien präsentiert.
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Vizerektor Georg Haberhauer (BOKU), Vizerektorin Sabine Schindler (Universität Innsbruck), Rektor Heinz W. Engl (Universität Wien), Rektorin Sabine Seidler (TU Wien), Bundesminister Karlheinz Töchterle, Dekan Wolfgang Wotawa (TU Graz) (von links; Foto: Matthias Heisler/BMWF)

Die von TU Wien, Universität Wien und BOKU initiierte Kooperation hat sich bewährt: Schon der Vienna Scientific Cluster (VSC) war Österreichs leistungsfähigster Computer und ermöglichte Forschungsgruppen beachtliche wissenschaftliche Erfolge. Nun wird der Vienna Scientific Cluster ausgebaut und bietet als VSC 3+ neuen Partnern wie der Universität Innsbruck und den Universitäten des Cluster Süd (TU Graz, Uni Graz, Uni Klagenfurt und Montanuniversität) den Zugriff auf den Hochleistungsrechner. Daran geknüpft ist die Finanzierung dieses Großsystems, die von den beteiligten Universitäten gemeinsam im Rahmen ihrer Leistungsvereinbarungen mit dem Wissenschafts- und Forschungsministerium gestemmt wird. Aufbauend auf der Rechnerleistung des VSC 2 (Platz 56 in der Weltrangliste, November 2012) soll der Cluster noch leistungsstärker und energieeffizienter werden. Die rasante technologische Entwicklung von Hard- und Software erfordert Investitionen in den Ausbau des Clusters, um ihn im weltweiten Spitzenfeld zu halten.

Erweitert wurde die Kooperation im VSC 3+ am 10. Juni von Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle und den RektoratsvertreterInnen der beteiligten Universitäten: Sabine Seidler (TU Wien), Heinz W. Engl (Universität Wien), Georg Haberhauer (BOKU), und Franz Wotawa (TU Graz), sowie Sabine Schindler (Universität Innsbruck), die für die Universität Innsbruck die Beteiligung am VSC 3+ unterzeichnet.

VSC3+: Keimzelle einer konstruktiven Kooperation

Von der Materialwissenschaft bis zur Meteorologie - das Einsatzgebiet des österreichischen Spitzencomputers ist vielfältig. „Mit der nächsten VSC-Ausbaustufe sichern sich die beteiligten Universitäten die internationale Konkurrenzfähigkeit im Bereich der rechnergestützten Wissenschaften“, sagt Rektor Heinz W. Engl von der Universität Wien. „Rechnergestützte Methoden sind in zahlreichen Disziplinen im Einsatz. An der Universität Wien vor allem im Bereich der Physik, der Astronomie und der Chemie und der Mathematik. Für die Qualität der wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der rechnergestützten Wissenschaften ist die technische Ausstattung von entscheidender Bedeutung und daher die nächste Ausbaustufe von großer Wichtigkeit.“ Der Vizerektor für Forschung Johannes Fröhlich (TU Wien) setzt hohe Erwartungen in den VSC 3+: „Schon bisher waren leistungsfähige Großrechner ein unverzichtbares Werkzeug für unsere Forschung. Mit der Erweiterung der Benutzercommunity und dem Ausbau der Rechnerleistung bleiben Österreichs Universitäten im High Performance Computing international konkurrenzfähig.“

Ähnlich sieht das auch die Vizerektorin für Forschung der Universität Innsbruck Sabine Schindler: „Diese Kooperation im Bereich des High Performance Computing wird die Forscherinnen und Forscher unserer Universitäten einen bedeutenden Schritt weiterbringen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit und damit auch die Sichtbarkeit der österreichischen Forschungsprojekte nachhaltig erhöhen. Wir haben an der Universität Innsbruck in den vergangenen Jahren zahlreiche Schritte zur Stärkung des wissenschaftlichen Rechnens gesetzt und bereits gute Erfahrungen mit einem gemeinsamen Großrechner an der Universität Linz gemacht. Ein großer Vorteil dieser Kooperationen liegt vor allem im Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den High-Performance-Computing-Experten und den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der beteiligten Universitäten. Darüber hinaus profitieren alle bei ihren Forschungsvorhaben von der erhöhten Leistungsfähigkeit solcher gemeinsam finanzierter und betriebener Großrechner.“ Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle zeigte sich über die Ausweitung des Kooperationsprojekts erfreut: „Die vorhandenen Mittel der Universitäten werden durch derartige österreichweite Kooperationen bei der Forschungsinfrastruktur sehr effizient eingesetzt. Diese Zusammenarbeit ist im besten Sinn gelebter Hochschulplan und notwendig zur weiteren Steigerung der Innovationsleistung Österreichs.  Nur so können wir in diesem Bereich mit der internationalen Forschung mithalten.“

Grüne Spitzentechnologie

Neben der Rechenleistung ist beim Hochleistungsrechner die Umweltbilanz ausschlaggebend. Durch möglichst energiesparende Prozessoren und ein effizientes Kühlsystem am Standort der TU Wien im Arsenal steigt die Energieeffizienz (die Rechenleistung pro aufgewendeter Energie) ständig. „Unser Ziel ist es, für diese Ausbaustufe einen sinnvollen Kompromiss zwischen Kosten, Energieverbrauch und Rechnerleistung zu finden. Mit dem Ausbau streben wir für unseren Rechner wieder einen Platz unter den Top 100 der Weltrangliste an“, so Prof. Herbert Störi (TU Wien), wissenschaftlicher Leiter des VSC-Projekts.

(OTS/red)