„Innovative Wood Protection“ gewinnt Eduard-Wallnöfer-Preis

Den mit 5.000 Euro dotierten Hauptpreis der Eduard-Wallnöfer-Stiftung der Tiroler Industrie erhalten heuer Josef Kögl, Markus Pfennig und Robert Salchner für das Projekt „Innovative Wood Protection". Die Auszeichnung wurde am 11. Dezember verliehen.
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Die Preisträgerinnen und Preisträger der Eduard-Wallnöfer-Preises 2012. Foto: IV Tirol

In diesem Jahr vergab die Eduard-Wallnöfer-Stiftung der Tiroler Industrie mit Unterstützung der Stiftung Südtiroler Sparkasse in der Kategorie „Forschungs- und Studienprojekte" einen Hauptpreis in Höhe von 5.000 Euro für das interdisziplinäre Projekt „Innovative Wood Protection" und einen Anerkennungspreis in Höhe von 2.500 Euro für die Forschungsarbeit „GrassClim NextGeneration". In der Kategorie „mutigste Initiative" wurde die „Unabhängige Rechtsberatung Tirol des Diakonie Flüchtlingsdienstes" mit einem Anerkennungspreis in Höhe von 2.500 Euro ausgezeichnet.
Der Stiftungsvorsitzende, Dr. Oswald Mayr, ehrte die Preisträger im feierlichen Rahmen des Barocksaals des Hotel Europa, präsentierte den Jury-Bericht und erläuterte die Siegerprojekte im Beisein zahlreicher Ehrengäste aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sowie des Tiroler Industriepräsidenten Dr. Reinhard Schretter.

Innovativer Brandschutz für den Baustoff Holz

Den Hauptpreis erhielt das interdisziplinäre Uni-Team bestehend aus Dipl. Ing. Josef Kögl (Projektmitarbeiter am Arbeitsbereich Holzbau), Dipl. Ing. (FH) Markus Pfennig (Arbeitsbereich Materialtechnologie) und Mag. Robert Salchner (Institut für für Allgemeine, Anorganische und Theoretische Chemie). Im Rahmen des Forschungsprojekts „Innovative Wood Protection" arbeiten sie an der Verbesserung der Feuerbeständigkeit von Holz. Aufgabe der Chemiker ist es, neuartige Additive für Lacke zu entwickeln. Die Materalwissenschafter erarbeiten ein Simulationstool, um die positive Wirkung eines Brandschutzanstriches mit einem numerischen Modell abbilden zu können. Für den Bereich Holz soll die „Cone-Calorimetrie" eine neue Anwendung finden.
Aufgrund erster Ergebnisse im Bereich der Chemie konnte gezeigt werden, dass Verbindungen, die sowohl Sauerstoff und Stickstoff in ihrem Gerüst enthalten, eine bessere Alternative zu den bisher hauptsächlich verwendeten stickstoffreichen Gasbildnern darstellen. Zusätzlich wurde deutlich, dass auf dem Gebiet der Lackformulierung auch nach neuen Ansätzen gesucht werden muss, um die erhöhte Konzentration an polaren Substanzen (Salze) zu stabilisieren. Bei der Entwicklung des theoretischen Modells zeigen erste Ergebnisse bereits, dass der Ansatz die Wirklichkeit relativ gut abbilden kann und die folgenden Aufgaben in der weiteren Validierung und in der Einbettung in ein Programm liegen. Der erfolgreiche Aufbau und die ersten Vorversuche des neuen „Cone-Calorimeters" belegen, dass die innovativen Konzepte richtig entwickelt wurden.

Zwei Anerkennungspreise

Der Anerkennungspreis 2012 für Forschungs- und Studienprojekte erhielten Dr. Albin Hammerle und Univ. Doz. Dr. Mag. Georg Wohlfahrt vom Institut für Ökologie für das Projekt „GrassClim NextGeneration".
Mögliche klimatische Veränderungen - wie höhere Temperaturen oder ein anderes Niederschlagsverhalten - werden sich in der wichtigsten landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsform Tirols - der Grünlandwirtschaft - bemerkbar machen: in der Beweidung und der Mahd. Beim ausgezeichneten Projekt geht es um die Entwicklung von entsprechenden Strategien und eine Win-win Situation: Nämlich um eine ökonomisch gewinnbringende und gleichzeitig ökologisch nachhaltige Bewirtschaftung. Dies soll beispielsweise auch durch eine Computersimulation von zukünftigen Erträgen und „CO2-Senken/Quellenstärken" erreicht werden.

Der Eduard-Wallnöfer-Anerkennungspreis 2012 für die „mutigste Initiative von Tirolerinnen und Tirolern zum Wohle unseres Landes" ging an Frau Mag. (FH) Katharina Lang für das Projekt „Unabhängige Rechtsberatung Tirol des Diakonie Flüchtlingsdienstes".
Die öffentliche und mediale Auseinandersetzung in den vergangenen Tagen über Standorte und Unterbringung von Flüchtlingen und Asylsuchenden in Tirol zeigt Entwicklungen, vor denen wir nicht die Augen verschließen dürfen. Die Not dieser Menschen und ihre vielschichtigen Probleme zu erkennen und dafür öffentlich einzustehen - dies erfordert Zivilcourage und einen besonderen Mut. Hinzuschauen, wo die Mehrheit wegschaut, das ist ein Dienst an die Menschlichkeit, das ist Mut und Verantwortung. Und genau diese Art von Sensibilität und Mitgefühl für in Notgeratene hat die Jury überzeugt.

Die Stiftung

Die „Eduard-Wallnöfer-Stiftung" war im Jahre 1978 das Geschenk der Tiroler Industrie zum 65. Geburtstag des legendären Landesvaters. Der Vorsitzende der Stiftung, Dr. Oswald Mayr, und ihr Geschäftsführer, Mag. Josef Lettenbichler, freuen sich über die hohe Qualität der ausgezeichneten Projekte und sind von der Signalwirkung der Eduard-Wallnöfer-Stiftung überzeugt. Dem Vorstand der „Eduard-Wallnöfer-Stiftung" gehören an: Ehrenpräsident Dr. Oswald Mayr (Vorsitzender des Stiftungsvorstandes), DI Dr. Heinrich Scherfler (1. Stellvertreter) sowie Dr. Eduard Wallnöfer (2. Stellvertreter). Geschäftsführer ist Mag. Josef Lettenbichler.

(IV/red)