Crowdsourcing für die Politik

Ein hoch motiviertes Team von Studierenden aus dem Masterstudiengang Strategisches Management veranstaltet einen Ideenwettbewerb zur zukünftigen Gestaltung Österreichs. So soll Crowdsourcing als neues politisches Meinungsbildungsinstrument in Österreich etabliert werden.
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Das Team von ideas4austria

Die fünf besten Ideen werden im Februar den Mitgliedern des Bundesrats in Wien präsentiert. Gesammelt werden sie noch bis Weihnachten auf der Online-Plattform www.ideas4austria.at. Die Studierenden um Seminarleiterin Dr. Dagmar Abfalter haben dort in den vergangenen Wochen bereits eine aktive Community aufgebaut. Über 8000 Besucherinnen und Besucher sowie rund 350 registrierte Mitglieder zeugen vom Erfolg der vielfältigen Bewerbungsmaßnahmen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden von den Studierenden aktiv betreut und in Diskussionen verwickelt. So sollen möglichst viele Mitglieder motiviert werden, ihre Ideen für die Zukunft des Landes online zu stellen. Eine Jury von prominenten Vertretern aus Politik und Wissenschaft wird am Ende die besten Ideen auswählen. Kriterien sind dabei die tatsächliche Durchführbarkeit, mögliche Einsparungspotentiale, Nachhaltigkeit, Innovation und Kreativität der Ideen.

„Wir sind extrem erfolgreich“, sagt eine Studierende bei der Präsentation während einer Pressekonferenz am Dienstag. „Die Mitglieder unserer Community sind sehr motiviert und diskutieren auch untereinander.“ Viele Ideen werden zum Thema Bildung präsentiert, was an der Nähe des Projekts zu den Studierenden liegen dürfte. Aber auch zu vielen anderen, gesellschaftlich relevanten Themen werden Ideen vorgeschlagen. So wünscht sich Nutzerin Karin einen Eltern-Kind-Pass statt eines Mutter-Kind-Passes, mit dem beide Elternteile für die Entwicklung ihres Kindes in die Verantwortung genommen werden. Nutzerin Martina schlägt eine Art „Europa-Unterricht“ vor, um die Identifizierung mit dem Friedensprojekt Europa zu verbessern.

Die Studierenden sehen ideas4austria als Pilotprojekt und hoffen auf Nachahmer. „Wir wollen die Menschen an diese Herangehensweise gewöhnen“, sagt einer von ihnen. Von Seiten des Instituts für Strategisches Management, Marketing und Tourismus wurde bereits eine Weiterführung der Plattform zugesichert. „Es wäre viel zu schade, das große Know-how und die investierte Arbeit einfach aufzugeben“, betont Dagmar Abfalter.

(Christian Flatz)