Innovationspreis für Textilprojekt

Für eine neuentwickelte, umweltschonende Methode zum filzfreien Waschen von Wolle erhielt das Textilunternehmen Schoeller den Vorarlberger Innovationspreis. Das Verfahren wurde gemeinsam mit dem Institut für Textilchemie und Textilphysik der Universität Innsbruck umgesetzt.
bechtold_thomas.jpg
Die Arbeitsgruppe um Prof. Thomas Bechtold hat das neue Verfahren zum filzfreien Waschen von Wolle mit umgesetzt.

Sieben Vorarlberger Unternehmen erhielten vergangene Woche in der Otten Gravour in Hohenems den Innovationspreis 2012 des Landes Vorarlberg und der Wirtschaftskammer verliehen. Die Schoeller GmbH & Co KG wurde für ihr Projekt EXP 3.0 ausgezeichnet, mit dem sie eine umweltschonende Methode zum filzfreien Waschen von Wolle umgesetzt hat. Die Forscherinnen und Forscher des von Prof. Thomas Bechtold geleiteten Instituts für Textilchemie und Textilphysik haben das Unternehmen bei der Umsetzung des Verfahrens tatkräftig unterstützt. Während bei der herkömmlichen Wollwäsche Chlor zum Einsatz kommt und dadurch in der Folge adsorbierbare organisch gebundene Halogene entstehen, verzichtet das neue Verfahren bei der Wollwäsche gänzlich auf Chlor. Der neue Prozess erhält aber die volle Maschinenwaschbarkeit von Wolle, ohne dass die Wollgarne dadurch verfilzen.

Seit 1988 vergeben das Land Vorarlberg und die Wirtschaftskammer gemeinsam diesen Preis. Damit will man Entwicklungsleistungen auszeichnen sowie Klein- und Mittelbetriebe zu neuen Innovationen anregen. Warum der Innovationspreis für den Wirtschaftsstandort Vorarlberg so wichtig ist, erklärte Wirtschaftskammer-Präsident Manfred Rein: „Unser zentrales Anliegen ist es, Unternehmen mit herausragenden innovativen Produkten und Dienstleistungen vor den Vorhang zu holen. Die Anerkennung von Leistungen soll andere Unternehmen in ihren Innovationsbestrebungen motivieren. „Innovation bleibt in Zeiten eines zunehmenden Wettbewerbs der Kern der Wettbewerbsfähigkeit“, lobte Landeshauptmann Markus Wallner die Preisträger. „Rund 80 Prozent der gesamten Kosten für Forschung und Entwicklung in Vorarlberg werden von privaten Unternehmen geleistet“, zollte er deren finanziellem Einsatz Respekt.

(Christian Flatz)