Klimaforscher erhielt Leopoldina Early Career Award

Thomas Mölg ist mit dem mit 30.000 Euro dotierten Leopoldina Early Career Award 2012 – gefördert von der Commerzbank-Stiftung – ausgezeichnet worden. Die Leopoldina ehrt den Klimaforscher damit für seine herausragenden Forschungsarbeiten, die entscheidend zum Verständnis großräumiger Klimaveränderungen beitragen.
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Klimaforscher Thomas Mölg

Dem an der Universität Innsbruck ausgebildeten und derzeit an der Technischen Universität Berlin tätigen Thomas Mölg wurde der Early Career Award Ende September auf der Jahresversammlung der Leopoldina durch Professor Jörg Hacker, Präsident der Leopoldina, und Professor Jürgen Mittelstraß, Mitglied des Kuratoriums der Commerzbank-Stiftung und Leopoldina-Mitglied, überreicht. Mölg arbeitet an der Schnittstelle zwischen Glaziologie, Meteorologie und Klimatologie und erforscht interdisziplinär Zusammenhänge und Wechselwirkungen innerhalb des globalen Klimasystems – vielfach mit Hochleistungsrechnern. Er konnte unter anderem zeigen, wie sich tropische Klimavariabilität, die von den Wechselwirkungen Atmosphäre-Ozean angetrieben wird, im Hochgebirge äußert. So konnte Mölg erstmals mit verschiedenen Modellen berechnen, welchen Einfluss die Luftströmung über dem Indischen Ozean über tausende Kilometer hinweg auf die Gletscher am Kilimandscharo in Afrika hat. Dazu brachte er mit seinem Team in schwieriger Feldarbeit auch automatische Wetterstationen auf dem 5.895 Meter hohen Kilimandscharo an – einem Berg, an dem zuvor noch nie meteorologische Daten erhoben worden waren. Thomas Mölg hat seine Forschungsergebnisse in zahlreichen angesehenen wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert – unter anderem in Nature, PNAS – und in fachspezifischen Journalen wie dem Journal of Climate und dem Journal of Geophysical Research.

Thomas Mölg studierte an der Universität Innsbruck Geographie, Meteorologie und Geophysik. Hier wurde er 2003 mit einer Arbeit zur Modellierung der Wechselwirkung Gletscher und Atmosphäre promoviert. 2007 forschte er als Fulbright-Stipendiat am Zentrum für Atmosphärenwissenschaften der University of California in Berkeley, USA. 2009 habilitierte er sich in Innsbruck mit einer Arbeit über den Klimawandel in den Tropen. Mölg forscht zurzeit als Alexander von Humboldt-Stipendiat an der Technischen Universität Berlin. Dort untersucht er den Einfluss des asiatischen Monsuns auf das tibetanische Hochplateau.

Der mit 30.000 Euro dotierte und von der Commerzbank-Stiftung geförderte Leopoldina Early Career Award wird seit 2010 im Zwei-Jahres-Rhythmus vergeben. Ausgezeichnet werden damit Nachwuchswissenschaftler für herausragende Leistungen auf einem in der Leopoldina vertretenen Fachgebiet. Zuvor hatte sich die Commerzbank-Stiftung bereits beim Forschungspreis der Leopoldina engagiert, der an herausragende Wissenschaftler im Rahmen der Jahresversammlung der Akademie vergeben wurde.

(idw, Christian Flatz)