Call for Papers
Formen der Mehrsprachigkeit in sekundären und
tertiären Bildungskontexten

Verwendung, Rolle und Wahrnehmung von Sprachen und Varietäten

Internationale Tagung an der Universität Innsbruck

Zeit: 15.-17.09.2016
Organisation: Monika Dannerer & Peter Mauser

 

Bedingt durch Migrationsprozesse, (Bildungs-)Mobilität und Globalisierung spielt Mehrsprachigkeit heute eine entscheidende Rolle in der Gesellschaft. Das allgemeine Bewusst­sein für Mehrsprachigkeit ist groß – sowohl im Hinblick auf  unterschiedliche Varietäten einer Sprache (so genannte innere Mehrsprachigkeit) als auch im Hinblick auf  unterschiedliche Sprachen (äußere Mehrsprachigkeit). Die pauschale Bewertung von Mehrsprachigkeit fällt oft sehr positiv aus (Mehrsprachigkeit als „Chance“, als Wert an sich). Für konkrete Einzelfälle dagegen ist das Spektrum der Attitüden breit, die verschiedenen Ausprägungen der inneren und äußeren Mehrsprachigkeit werden sehr uneinheitlich bzw. überwiegend negativ bewertet (Abwertung vieler Sprachen und Varietäten, Mehrsprachigkeit als „Kostenfaktor“). Auch in den Bildungsinstitutionen, in denen die genannten Formen der Mehrsprachigkeit grundsätzlich eine wichtige Rolle spielen, zeigt sich diese Ambivalenz: Regionale Varietäten werden, obwohl sie in vielen Kommunikationssituationen auftreten, entweder nicht genannt oder finden nur als Sprachformen Erwähnung, die es zu vermeiden gilt. Bestimmte Fremdsprachen werden – zunehmend auch als Arbeitssprachen – mit großem finanziellem und zeitlichem Aufwand gefördert und verhelfen beispielsweise Schulen zu einem höheren Prestige. Demgegenüber gelten aber die meisten Herkunftssprachen von SchülerInnen, Studierenden oder Lehrenden im Alltag der Institution sowie im Verlauf des Lernprozesses immer noch als Hindernis bzw. werden einfach ignoriert.

In der Forschung werden innere und äußere Mehrsprachigkeit, die im gesellschaftlichen Alltag eng miteinander verbunden sind, überwiegend in getrennten Paradigmen verfolgt.

Vor dem Hintergrund einer integrativen Vorstellung von Mehrsprachigkeit und eines verstärkten Dialogs zwischen ForscherInnen unterschiedlicher Richtungen sollen im Rahmen der Tagung Formen und Funktionen von Mehrsprachigkeit im sekundären und tertiären Bildungsbereich behandelt werden, wobei bevorzugt die mündliche Kommunikation im Mittelpunkt stehen soll. Im Fokus können dabei stehen:

  • Sprachverwendung:
    Sprachen und Varietäten im Unterricht/in der akademischen Lehre sowie in der Verwaltung und im institutionellen Alltag – als Lehr-/Lernziel, als „Werkzeug“, als Basis für mehrsprachige Interaktion, als toleriertes, verdecktes bzw. verstecktes Verhalten
  • Spracheinstellungen:
    Perzeption und Attitüden von Lehrenden und Lernenden im Hinblick auf Herkunftssprachen, Bildungs-/Wissenschaftssprachen und (Schul-)Fremdsprachen sowie im Hinblick auf Standardvarietäten, Regio- und Dialekte
  • Sprach- und bildungspolitische Rahmenbedingungen:
    Leitvorstellungen (Sprachbarriere, Defizitorientierung, Mehrsprachigkeit als Chance etc.), Problemzonen und „blinde Flecken“
  • Neue linguistische Konzepte:
    forschungsmethodische Ansätze einer integrativen Behandlung von unterschiedlichen Formen von Mehrsprachigkeit, (neue) Ansätze der Triangulation von Methoden und Daten


Präsentationsformen
: Vortrag, Posterpräsentation
Die Länge der Vorträge soll 30 min. betragen (20 min. Vortragszeit, 10 min. Diskussion).


Tagungssprachen:
Deutsch, Englisch

 

 
Einreichung von Abstracts (verlängert!)

Reichen Sie Ihr Abstract im pdf-Format (max. 300 Wörter exkl. Literaturangaben) in Deutsch oder Englisch bis 24.01.2016 auf unserer Homepage ein: http://www.uibk.ac.at/germanistik/mehrsprachigkeit2016/anmeldung.html

Die Entscheidung über die Annahme Ihres Beitrags erfolgt nach einem Peer-Review-Verfahren bis März 2016.

 
Termine auf einen Blick (neu!)

  • 24.01.2016: Einreichung der Abstracts
  • 18.03.2016: Information über die Annahme der Beiträge
  • 08.04.2016: Vorläufiges Tagungsprogramm


Tagungsorganisation

FM-Innsbruck2016@uibk.ac.at  

Univ.-Prof. Mag. Dr. Monika Dannerer

Institut für Germanistik, Universität Innsbruck
Innrain 52d, A-6020 Innsbruck, Österreich
monika.dannerer@uibk.ac.at

Ass.Prof. Mag. Dr. Peter Mauser

Fachbereich Germanistik der Universität Salzburg
Erzabt-Klotz-Straße 1, A-5020 Salzburg, Österreich
peter.mauser@sbg.ac.at


     

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